Bradl, Folger & Miller über die spanische Dominanz
2013 kamen alle Titelträger der MotoGP-WM aus Spanien. Sie holten insgesamt 47 Siege. Damit übertrafen sie die Bestmarke von 2010, als die Spanier 36 GP-Siege feierten. Der Rekord der meisten Grand-Prix-Siege einer Nation in einer Saison lag zuvor bei 37 Siegen und wurde 1967 von Großbritannien aufgestellt. Dies ist nun Geschichte.
Auch in diesem Jahr gingen bisher alle Podestplätze der MotoGP-Klasse an Fahrer aus Spanien und Italien. Die Podestfahrer waren: Marc Márquez, Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo, Valentino Rossi, Andrea Dovizioso und Alvaró Bautista. Rossi und Dovizioso hielten die italienische Flagge hoch, während Márquez, Pedrosa, Lorenzo und Bautista für Spanien an den Start gehen.
Woher rührt diese Dominanz der Spanier und Italiener? «Wahrscheinlich liegt’s am Wetter», scherzte LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» auf Servus TV. «Das Wetter ist wirklich ein Grund, denn sie können sicher öfter auf das Motorrad steigen als wir in Deutschland oder Österreich. Doch natürlich spielen auch die Förderung und die Rennstrecken eine sehr wichtige Rolle. In Spanien bieten sich sehr viele Möglichkeiten. Die Jungs wachsen schon mit den großen Idolen wie Márquez oder Pedrosa auf. Im nördlicheren Teil von Europa sieht es da eher mau aus.»
Du hast den Drill in Spanien einmal mit Militärdienst verglichen. «Ich glaube, dass sich das verändert hat. Wie der Nachwuchs auf dieses Level gebracht wird, weiß ich nicht. Ich sehe nur, dass sie wie aus Pistolen geschossen in die Weltmeisterschaft kommen. Die Spanier und Italiener machen auf jeden Fall einiges richtig, was die Nachwuchsförderung betrifft.»
Auch Jonas Folger, der in Spanien lebt, kennt die Vorzüge Südeuropas. «Die Trainingsmöglichkeiten sind in Spanien ideal. Zudem macht man sich selbst natürlich Gedanken, warum die Spanier und Italiener immer so weit vorne liegen. Das war einer der Gründe, warum ich nach Spanien ging.»
Moto3-WM-Leader Jack Miller lebt während der Saison ebenfalls in Spanien. «Ich verbringe den größten Teil des Jahres in Europa, denn ich kann nicht nach jedem Rennen nach Australien zurückfliegen. Dann verbringt man sein halbes Leben im Flugzeug. Ein Grund für mich war natürlich auch das Wetter. Zudem hat Stefan Recht, denn die Strecken sind sehr gut und man hat unglaublich viele Möglichkeiten.»