Stefan Bradl (5.): «Es sieht nicht so schlecht aus»
Stefan Bradl in der LCR-Honda-Box in Aragón
Mit einer Bestzeit von 1:48,415 min steigerte sich LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl im dritten freien MotoGP-Training in Aragón Samstagfrüh auf den fünften Startplatz. Er zog damit souverän ins Qualifying 2 ein, in dem ab 14.35 Uhr die besten zwölf Startplätze vergeben werden.
Bradl büsste nur 0,294 Sekunden auf die Bestzeit von Marc Márquez ein und gab eine vielversprechende Vorstellung, die auch fürs Qualifying einiges erhoffen lässt.
Stefan, du hast gestern gerätselt, in welche Richtung es beim Set-up gehen soll. Habt ihr jetzt eine Lösung gefunden?
Ja, wir waren uns gestern noch nicht schlüssig, welches Set-up wir für den Rest des Wochenendes verwenden sollen. Ob wir eher die handliche Version nehmen sollen oder die Version mit mehr Traktion am Hinterrad. Schliesslich haben wir uns entschieden, auf die handliche Seite zu gehen, dadurch haben wir ein bisschen an Grip eingebüsst. Trotzdem habe ich von der Pace her gute Rundenzeiten gefahren. Wir haben uns bei der Pace gegenüber Freitag gut gesteigert. Auch von der Platzierung her haben wir uns verbessert.
Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass ich zu schnell den Grip am Kurveneingang verliere, da muss ich die Drehzahl mit der Motorbremse immer frühzeitig reduzieren. Dieses Problem hatte ich auch beim anderen Bike mit dem anderen Set-up. Ich weiss nicht, ob es am Grip liegt oder an den Temperaturen.
Für Samstagnachmittag müssen wir schauen, dass wir im FP4 noch an der Racepace arbeiten, und zwar mit dem harten Hinterreifen. Denn Marc Márquez ist seine Bestzeit jetzt mit dem harten Hinterreifen gefahren, ich mit dem weichen. Dafür habe ich am Freitag meine Bestzeit mit dem harten Hinterreifen gefahren, also hat er Potenzial.
Jetzt müssen wir am Nachmittag abklären, welcher Rennreifen der richtige sein wird.
Márquez liegt nur 0,294 sec vor dir. Gleichzeitig lauern hinter dir Lorenzo und Pedrosa. Im Qualifying wird’s heftig zugehen?
Ja, sicher, es muss nicht unbedingt so bleiben... Es ist auch komisch, dass die beiden Tech3-Yamaha vor den Werks-Yamaha sind. Und der Misano-Sieger ist jetzt im Q1. Das ist auch kurios.
Da sieht man, wie dicht und eng alles beisammenliegt.
Cal Crutchlow ist dank der weichen Reifen in die Top-Ten gefahren.
Ja, und der Abstand zwischen dem Zweiten, Dritten, Vierten, Fünften und Sechsten ist nie grösser als eine Zehntelsekunde.
Im Qualfying ist alles möglich von Platz 4 bis 8?
Die zweite Reihe wäre natürlich ein Traum, also ein Platz zwischen 4 und 6.
Aber Dovizioso und Iannone werden mit den extra-weichen Hinterreifen sicher alles geben und weit vorne sein. Mit der zweiten Reihe wäre ich absolut zufrieden. Und wenn's nur die dritte Reihe passiert: Soll nix Schlimmeres passieren.
Im Rennen muss man dann auch mit Rossi, Lorenzo und Pedrosa wieder rechnen?
Ja, sicher. Aber wir haben uns von gestern auf heute deutlich verbessert. Wenn wir das halten können, schaut es nicht so schlecht aus.