Stefan Bradl (Rang 4): «Nicht genug Selbstvertrauen»
Stefan Bradl vollendete die erste Runde des MotoGP-Rennens von Aragón auf Platz 8, dann schnappte er sich Cal Crutchlow, und als Iannone in der zweiten Runde spektakulär stürzte, war er an siebter Stelle – 0,4 Sekunden hinter der Ducati von Andrea Dovizioso.
Und als wenig später Rossi beim Kampf um Platz 3 gegen Pedrosa ebenfalls taumelte, übernahm Bradl den sechsten Platz.
Nach einem Ausritt von Tech3-Yamaha-Pilot Pol Espargaró rutschte Bradl vorübergehend auf Platz 5, doch der Spanier holte in Runde 12 den fünften Platz zurück.
In Runde 14 verlor Bradl drei Plätze gegen Aleix Espargaró, Alvaro Bautista und Cal Crutchlow.
Doch dann begannen die Boxenstopps, Dovizioso und Pedrosa stürzten auf Slicks, plötzlich war Bradl nach 19 Runden Fünfter, und als in Runde 20 auch noch Márquez auf dem Hosenboden schlitterte, schnappte sich Bradl dankbar Platz 4. Und diese Position brachte er nach 23 schwierigen Runden ins Ziel, er rückte damit dem WM-Achten Iannone bis auf 5 Zähler nahe, ausserdem klassierte er sich erstmals als bester Honda-Pilot.
«Cal und Aleix Espargaró haben verbissener um die Podestplätze gekämpft», stellte Teambesitzer Lucio Cecchinello fest. «Aber Platz 4 ist ein gutes Ergebnis. Lasst uns positiv sein. Stefan muss sein Selbstvertrauen langsam wieder stärken – nach den vielen unerfreulichen Rennen in diesem Jahr.»
Stefan, als es zu regnen begann, bist du rasch wieder nach vorne gerückt. Aber am Schluss fehlten 1,406 Sekunden zum ersten Podestplatz in diesem Jahr. Enttäuscht?
Ich habe das Podium direkt vor mir gehabt. Der Aleix Espargaró war sooo langsam in diesen zwei Runden. Aber ich habe mich nicht getraut... Weil ich gewusst habe: Wenn das Motorrad bei einem wegrutscht, dann trifft es meistens mich.
Du hast in der 14. Runde drei Plätze gegen Aleix Espargaró, Bautista und Crutchlow verloren. Was ist da passiert?
Ja, Crutchlow hat mich ein bisschen von der Piste abgedrängt... Das war beim Rausfahren auf die Gerade, dadurch habe ich den Schwung verloren, dann sind sie auf der Geraden alle vorbei gefahren.
Aber ich muss zufrieden sein mit diesem vierten Platz, es ist der zweite nach Texas in diesem Jahr. Der Boxenstopp ist gut gewesen...
Es sind anfangs Iannone und Rossi gestürzt, dann noch Dovizioso, Pedrosa und Márquez. Hast du das alles mitgekriegt?
Nicht direkt. Ich habe nur die Stürze von Dovi und Márquez gesehen.
Ja, der Aleix Espargaró hat es vielleicht richtig gemacht, weil er eine Runde vor allen andern an die Box zum Motorradwechsel gefahren ist.
Aber im Grossen und Ganzen müssen wir zufrieden sein, denn wir haben ein gutes Ergebnis heimgebracht. Wir sind zwar knapp am Podium vorbei geschlittert. Das geht auf meine Kappe. So ehrlich bin ich. Ich muss sagen, ich habe momentan einfach nicht das Selbstvertrauen, dass ich sagen kann: Das riskiere ich jetzt.
Pol Espargaró ist einmal vor dir ausgeritten, nachher hat er blitzartig wieder Zeit aufgeholt?
Ja, ich sah, dass er einen Fehler gemacht hat. Ich habe den harten Hinterreifen benützt, er den weichen. Der harte war nicht unbedingt eine grosse Hilfe bei diesen kühlen Temperaturen und mit diesem dauernden Nieselregen.