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Stefan Bradl (5.): «Im Qualifying ist alles möglich»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl driftet um den Sepang Circuit

Stefan Bradl driftet um den Sepang Circuit

Stefan Bradl rutschte erst am Schluss des FP3 in Sepang vom dritten auf den fünften Platz zurück. Er traut sich für das Qualifying viel zu. Auch die erste Reihe?

Im dritten freien MotoGP-Training auf dem Sepang International Circuit meisterte Stefan Bradl (LCR-Honda) auch die nächste Hürde ohne Schwierigkeiten. Er lag die längste Zeit auf Platz 3, kümmert sich dann um das Race-Set-up und nahm widerstandslos hin, dass ihn Marc Márquez und Andrea Dovizioso noch auf Platz 5 verdrängten.

Den Versuchen des Teams, Zeit mit dem Ausprobieren des harten Vorderreifens zu verschwenden, widersetzte sich der Bayer energisch – und mit Erfolg.

Stefan, du warst 0,9 Sekunden schneller als gestern. Worauf ist das zurückzuführen?

Wir haben gewusst, dass die Zeiten schneller sein würden, je früher dass wir rausgehen. Weil einfach die Asphalttemperaturen in der Früh etwas kühler sind. Wir hatten 3 bis 4 Grad weniger als gestern.
Deshalb sind wir gleich mit einem neuen weichen Hinterreifen rausgefahren, wie viele andere auch. Ich habe dann gewusst, ich kann schneller fahren. Zuerst habe ich 2:01,3 min geschafft, aber da bin ich vom Verkehr ein bisschen behindert worden. Deshalb habe ich gesagt: Gebt mir gleich jetzt noch einmal einen frischen Reifen, bevor es am Ende der Session heisser wird. Also haben wir noch einmal einen reingemacht. Dann bin ich 2:00,8 min gefahren, ich habe mich also noch einmal um eine halbe Sekunde verbessert.
Wir haben dann angefangen, am Motorrad zu werken. Wir haben uns beim Set-up gegenüber Freitag verbessert. Ein Motorrad können wir jetzt definitiv vergessen, weil wir dort beim Set-up in den schnellen Passagen deutlich mehr Chattering haben, beim andern haben wir es nicht, also gehen wir in die Richtung, bei der ich mich vorne fühle.
Wir haben uns jetzt mehr zum Vorderrad orientiert und dort das Turning verbessert. Das wirkt sich positiv aus. Gestern war es nicht ganz so toll, weil der Vorderreifen schon wieder teigig wurde. Heute war es deutlich besser, vermutlich, weil auch die Gripverhältnisse deutlich besser waren.
Wir haben dann auch den harten Hinterreifen versucht, damit waren meine Rundenzeiten zwar konstant. Ob sie auch schnell genug waren, müssen wir noch analysieren und anschauen.

Das Rennen startet um 16 Uhr, jetzt wurde ab 10 Uhr gefahren. Spielt das eine Rolle?

Ja, es kann sein, dass es dann nicht unbedingt 55 Grad Asphalttemperatur hat wie zum Beispiel um 14 Uhr oder um 13 Uhr. Im FP4 werden die Bedingungen ähnlich wie im Rennen sein. Dann werden wir vielleicht den harten Vorderreifen und den harten Hinterreifen über die Distanz probieren.

Dass dich Márquez und Dovizioso am Schluss noch überholt haben, war nebensächlich?

Bei Márquez war es klar, denn er hat mit einem harten Hinterreifen begonnen und ist dann auf den weichen umgestiegen. Und Dovizioso hat hat mit einem neuen extra-weichen Hinterreifen in der letzten Minute noch eine gute Runde hingekriegt. Er war ein bisschen in Gefahr, was die Top-Ten betrifft. Und er hat eine freie Runde gehabt, er ist als Erster losgefahren, glaube ich.

Was ist im Qualifying zu erwarten?

Ich hoffe, dass wir unter die ersten zwei Reihen kommen, also unter die Top 6. Denn meine letzten Qualifyings waren nicht überragend. Wenn man aus der dritten, vierten Reihe losfährt, ist es in der Anfangsphase im Rennen immer schwierig.

Du warst in diesem Jahr in Texas als Dritter in der ersten Reihe, auf dem Sachsenring ebenfalls. Könnte das heute auch gelingen?

Abwarten. (Er schmunzelt). Auf dem Sachsenring bin ich in Wirklichkeit sogar von der Pole-Position weggefahren, weil alle anderen direkten Gegner aus der Boxengasse gestartet sind...
Aber wir werden sehen, ob wir diese FP3-Zeit noch einmal erreichen. Wobei: Im Qualifying ist alles möglich.

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