Motorsportarena Mülsen: Teilerfolg für die Investoren
Im 16 Kilometer von Hohenstein-Ernstthal und dem Sachsenring entfernten Mülsen soll eine Rennsportarena entstehen. Seit im Juni 2011 bekannt wurde, dass auf einem Kiesgrubengelände am Rande der sächsischen Ortschaft Niedermülsen eine Rennsportarena gebaut werden soll, verärgert dieses Vorhaben die Bevölkerung in den Mülsener Ortsteilen Niedermülsen und Thurm sowie den Glauchauer Ortsteilen Wernsdorf und Voigtlaide.
Kurz nachdem die Pläne zur neuen Rennsportarena bekannt wurden, gründete sich 2011 eine Interessengruppe namens «Lebenswerte Umwelt contra Rennstrecke», die seitdem gegen den Bau der Rennstrecke vorgeht. Kürzlich wurde dann auch der für März bereits vom Landratsamt Zwickau genehmigte Baubeginn vom Verwaltungsgericht Chemnitz für rechtswidrig erklärt.
Doch nun keimt wieder Hoffnung auf. Am 08. Dezember stimmte der Gemeinderat Mülsen in seiner öffentlichen Sitzung der erneuten Auslegung des Bebauungsplans mehrheitlich zu.
Die Vorstände der Motorsportarena Mülsen-Sachsenring AG Robert Urlaß und Detlef Hastreiter waren erleichtert. «Wir freuen uns über den Beschluss des Gemeinderates Mülsen. Daran hatte auch die positive Meinungsbildung in der Bürgerschaft und Wirtschaft, die sich in den letzten Wochen merklich formte, ihren Anteil. Damit sehen wir den Weg für ein erfolgreiches Genehmigungsverfahren geebnet.»
Hundert Mülsener Bürger bei Gemeindesitzung dabei
Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung hatte sich die Motorsportarena Mülsen-Sachsenring AG öffentlich dazu entschlossen, trotz des Beschlusses des Verwaltungsgerichtes Chemnitz an der Realisierung des Projektes festzuhalten. Der vom Verwaltungsgericht Chemnitz festgestellte Verfahrensfehler solle zügig ausgeräumt werden.
«Uns freut es insbesondere, dass weit über 100 Bürger aus Mülsen an der Gemeinderatssitzung teilnahmen. An den Reaktionen im Saal konnten wir sehen, dass die Befürworter unseres Projektes eindeutig die Mehrheit darstellen. So nehmen wir auch seit längerem den Tenor in der gesamten Bürgerschaft der Gemeinde Mülsen wahr», versicherten Hastreiter und Urlaß.
Auch wichtige Vertreter der Region aus Wirtschaft und Bildung haben sich in den vergangenen Wochen positiv zur Motorsportarena geäußert wie Prof. Dr. Siegfried Fiebig, Geschäftsführer Technik und Logistik sowie Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH, Prof. Dr.-Ing. Norbert Brückner, Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik des ADAC Sachsen e.V und Prof. Dr. Gunter Krautheim, Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Doch auch die negativen Stimmen wie von der Interessengruppe «Lebenswerte Umwelt contra Rennstrecke» bleiben.
Motorsportarena: Was ist eigentlich vorgesehen?
Geplant ist ein multifunktionales Motorsport- und Verkehrserziehungszentrum für Kinder und Jugendliche, das auf Mehrfachnutzung setzt. Neben der Outdoor-Rennstrecke für Minibikes und Karts sollen auch eine Indoor-Karthalle, ein Verkehrsgarten, ein BMX-Kurs für Fahrräder, eine Kletterwand sowie ein Gastronomiebereich gebaut werden.
Damit wird laut den Investoren eine Verknüpfung zwischen der regionalen Nachwuchsförderung im Motorsport, Initiativen für Berufsausbildung, Hochschulstudium und wissenschaftliche Forschung (Formula Student, Elektrofahrzeuge) sowie innovativen Möglichkeiten für Verkehrserziehung und Freizeitgestaltung geschaffen.