MotoGP: Die neuen Regeln für 2015 und 2016!
Ab 2016 haben die MotoGP-Maschinen pro Rennen 22 Liter Benzin zur Verfügung
Bei der gestrigen Sitzung der Grand Prix Commission (GPC), die sich aus Mitgliedern von Dorna Sports (Rechte-Inhaber), IRTA (Teamvereinigung), MSMA (Hersteller-Bündnis) und FIM (Weltverband) zusammensetzt, wurde in Madrid über die technischen Vorschriften für 2015 und 2016 diskutiert.
Carmelo Ezpeleta (Dorna), Ignacio Verneda (FIM CEO), Hervé Poncharal (IRTA) und Takanao Tsubouchi (MSMA) setzten die neuen Regeln in Anwesenheit von Javier Alonso (Dorna) und Mike Trimby (IRTA) fest. Auch Shuhei Nakamoto und Livio Suppo (Honda), Lin Jarvis (Yamaha), Gigi Dall'igna (Ducati) und Mike Webb (Renndirektor) waren vor Ort.
Wie von SPEEDWEEK.com bereits berichtet, einigte man sich für die MotoGP-Saison 2016 auf ein Spritlimit von 22 Litern pro Rennen. Damit setzten sich Yamaha, Ducati, Suzuki und Aprilia gegen Honda durch. Die Japaner hatten 21 Liter vorgeschlagen. Über die Anzahl der Motoren und das Minimalgewicht der Maschinen wird erst im Februar 2015 entschieden.
Aus dem Start-Fiasko auf dem Sachsenring, bei dem alle Spitzenpiloten außer Stefan Bradl aus der Boxengasse losfuhren, da sie in letzter Sekunde von Regenreifen auf Slicks wechselten, wurden Konsequenzen gezogen. Wenn sich nun die klimatischen Bedingungen am Renntag nach der Besichtigungsrunde verändern, wird eine Linie auf den Teil der Strecke hinter der engen Boxenausfahrt gezeichnet. Diese ersetzt die Linie am eigentlichen Boxenausgang. Dadurch werden gefährliche Ellbogen-an-Ellbogen-Starts wie 2014 auf dem Sachsenring vermieden.
Durch die Verlegung der Startlinie der Boxengasse wird auch die Wartezeit für Fahrer, die als Strafe für das Überschreiten der begrenzten Motorenanzahl aus der Boxengasse starten, von zehn auf fünf Sekunden nach erlöschen der Startampel gesenkt.
MotoGP-Klasse: Technische Regeln 2015
Der maximale Preis für Bremsen-Pakete, die für das komplette Vorderrad bei trockenen Bedingungen ausreichen, wurde ebenfalls festgelegt. Ein Paket mit Scheiben, Pads, Bremszangen und Bremszylinder darf nicht mehr als 70.000 Euro kosten. Wenn sich Teams für ein Paket ohne Bremszangen entscheiden, dann darf es einen Preis von 60.000 Euro nicht überschreiten.
Ab dem 1. Juli 2015 müssen die Werksteams zudem die Einheits-Software verwenden. Nun wurde festgelegt, dass verschiedene Teams mit Maschinen des selben Herstellers jedoch unterschiedliche Versionen der vereinheitlichten Software verwenden dürfen.
Für alle Klassen stand bereits fest, dass die Maschinen eine gewissen Menge von ausgelaufenem Öl oder Kühlflüssigkeit im Fall eines Motorschadens in speziellen Behältern auffangen müssen. Die Größe dieser Behälter wurde nun für die MotoGP- und Moto2-Klasse auf 5 Liter festgelegt. In der Moto3-Klasse werden es 3,5 Liter sein.
In der Moto2-Klasse sind Reifendrucksensoren, die den Luftdruck im Hinterreifen (Slick) messen, von nun an verpflichtend. Dies ermöglicht es dem Technischen Direktor, die existierende Regel zu überprüfen, dass der Luftdruck den Vorgaben des Reifenherstellers entsprechen müssen.
Für alle Klassen wurde beschlossen, dass vor einer geringen Bestrafung eines Fahrers keine Anhörung bei der Renndirektion mehr nötig ist. Geringe Strafen sind bis zu drei Strafpunkte, Bußgelder bis zu 1000 Euro oder eine Startplatzverlegung um drei Positionen. Die Fahrer und Teams können jedoch weiterhin Protest einlegen.
Zudem wird ab 2015 die neue Version SCAT3 des «Sport Concussion Assessment Tool», das Symptome von Gehirnerschütterungen nach Unfällen erkennen kann, verwendet. Auf diese Weise kann umsichtiger über die Erteilung oder Verweigerung einer Starterlaubnis für einen gestürzten Fahrer entschieden werden.