Bridgestone-Reifen: Was sich für 2015 alles ändert
470 Reifen werden bei Bridgestone pro GP-Wochenende verbraucht
Bridgestone ist seit 2009 Lieferant der MotoGP-Einheitsreifen und geriert vor einem Jahr beim ersten Sepang-Test arg ins Kreuzfeuer der Kritik, weil der Grip der damals neuen, harten und besonders hitzbeständigen Hinterreifen-Generation zu wünschen übrig liess.
Zumindest vermittelte er den Stars nicht das gewohnte Feeling, die Rundenzeitemn hingegen konnten sich durchaus sehen lassen.
Diese harten Reifen hatte Bridgestone nach dem Australien-GP-Desaster entwickelt, als wegen des neuen Belags die Hinterreifen zu stark überhitzten und maximal zehn Runden hielten.
Aus diesem Grund musste 2013 beim Phillip-Island-GP ein Zwangsstopp zum Motorradwechsel verordnet werden – nach neun oder zehn Runden.
Inzwischen wissen die Bridgestone-Techniker, dass sie bei Sicherheitsdenken 2014 einen Schritt zu weit gegangen sind.
Schon beim Le-Mans-GP 2014 wurden neue Hinterreifen mit weicheren Seitenflanken geliefert.
Und was haben die MotoGP-Fahrer beim Sepang-Tests vom 4. bis 6. Februar 2015 zu erwarten?
Thomas Scholz, Chief Coordinator bei Bridgestone Motorsport: «Bei den Hinterreifen werden immer nur die Mischungen angepasst. Die Konstruktion bleibt wie schon in 2014. Für die Sepang -Tests werden wir bei den weichen Hinterreifen für die Open-Class-Fahrer eine kleine Stufe härter gehen, da es in dieser Saison eigentlich keine Claiming-Rule-Bikes mehr gibt. Die mittlere Position bei den drei unterschiedlichen Hinterreifen-Mischungen bleibt hingegen gleich: Open härter sein, Factory-Class weich. Die härteren Reifen für die Factory-Class werden wir 2015 eine kleine Stufe weicher anbieten. Die Vorderreifen bleiben gleich, da sie letztes Jahr gut funktioniert haben, als wir eine neue harte Mischung gebracht haben.»
2015 wird die siebte und letzte MotoGP-WM-Saison mit Einheitsreifen von Bridgestone sein. 2016 greift Michelin ein.
Trotzdem entwickelt Bridgestone unbeirrt weiter, die Japaner wollen die Teams und Fahrer auch in dieser Saison zufrieden stellen und sich eine gute Nachrede verschaffen. An der Allocation ändert sich stückzahlenmässig nichts: Es gibt wieder 21 Slicks pro Fahrer und GP-Wochenende, elf für vorne, zehn für hinten. Genau gesagt: drei unterschiedliche Mischungen für vorne, zwei unterschiedliche für hinten.
Bridgestone produziert rund 15.000 MotoGP-Reifen im Jahr, die Teams bekommen die Reifen kostenlos, dieses MotoGP-Engagement kostet rund 20 Millionen Euro pro Saison. «Wir bringen rund 1300 Reifen zu jedem Rennen mit», verriet Thomas Scholz. «Und zuletzt waren es etwa 470 Reifen, die wir effektiv jedes Wochenende verbraucht haben.»