Stefan Bradl/Open-Yamaha: «Es wird 2015 eng werden!»
Der Moto2-Weltmeister von 2011, Stefan Bradl, steht in diesem Jahr vor einer ganz neuen Herausforderung. Nach drei Jahren auf dem Honda RC213V Prototyp wird er nun im Sattel der Vorjahres-Yamaha M1 sitzen.
Bei Forward Racing tritt er die Nachfolge von Open-Weltmeister Aleix Espargaró an. Der Spanier hatte die Open-Klasse 2014 mit einem Punktvorsprung von 45 Zählern auf Rookie Scott Redding gewonnen, erreichte in Aragón mit Rang 2 einen Podestplatz und klassierte sich in der WM-Tabelle auf Rang 7 – zwei Plätze vor Bradl.
Große Fußstapfen also, in welche der Deutsche tritt. Allerdings erhält er die Vorjahres-Werksmaschinen von Jorge Lorenzo und Valentino Rossi. Die Motorräder, auf denen die Teamkollegen zusammen 24 Podeste schafften. Mit dem Kollegen von motogp.com sprach er über seine Vorbereitung, den ersten Test und das Material für 2015.
Stefan, wie hast du den Winter verbracht und wie laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison?
Ich habe den Winter überwiegend zuhause bei Freunden und Familie verbracht. Es sind wie jedes Jahr die einzigen zwei Monate, in denen wir etwas mehr Zeit zuhause verbringen können. Ich habe mich konditionell sehr gut auf die neue Saison vorbereitet und konnte den ganzen Winter über an meiner Fitness arbeiten. Ich bin also bereit für die ersten Tests und freue mich, jetzt wieder auf meine neue Rennmaschine steigen zu dürfen.
Mit welcher Motorrad-Variante werdet ihr beim ersten Sepang-Test fahren?
Das kann ich selber noch nicht ganz genau sagen, das werde ich auch erst in Sepang sehen. Aber mir wurde von Yamaha sehr gutes Material zugesichert. Ich bin auch sehr zuversichtlich, dass wir ordentlich beliefert werden. Es gilt für mich, mit der Yamaha erst eine Grundabstimmung zu finden und meinen Fahrstil besser anzupassen. Dann können wir uns an neue Teile wagen und Dinge ausprobieren. Ich denke, wir werden das 2014er-Chassis und auch die 2014er-Motoren bekommen.
Ihr habt bei den letzten Tests im Vorjahr noch mit verschiedenen Federelementen experimentiert. Die Entscheidung ist gefallen?
Ja, die Entscheidung ist mir sehr leicht gefallen, denn wir werden nach wie vor bei den Öhlins-Federelementen bleiben, da ich damit einfach das bessere Gefühl hatte. Das hat sich bei unserem Test Ende November in Jerez auch nochmal deutlich gezeigt.
Was denkst du, wird mit der Open-Yamaha möglich sein? Wer werden deine Hauptkontrahenten in der kommenden Saison?
Das ist jetzt vor den ersten Tests schwierig zu sagen, denn die Klasse wird sich bestimmt wieder etwas verändern, auch durch neue Hersteller und Fahrer. Aber grundsätzlich strebe ich Plätze unter den ersten Zehn an, wenn es geht auch weiter vorne. Ich denke, dass ich mit meinem Team durchaus das Potenzial habe, die Werksfahrer zu ärgern und dort mitmischen kann. Es wird aber sicher nicht einfach, denn die Konkurrenz ist stark. Es wird bei den Plätzen fünf bis zwölf sehr eng werden.