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Sachsenring: Lärm-Debatte neu entfacht!

Von Otto Zuber
Ruben Zeltner, der Geschäftsführer des Verkehrssicherheitszentrums am Sachsenring, sprach kürzlich über die Lärm-Debatte um den Sachsenring und sein Zugeständnis an die Anwohner.

Die Lärm-Debatte am Sachsenring ist wohl so alt wie der Kurs selbst. Zuletzt wurde die Debatte erneut angefacht, da die «Bürgerinitiative gegen den Lärm am Sachsenring» Vermutungen anstellte, die Lautstärke-Messungen an der Strecke würden manipuliert werden.

Im Interview mit der «Freien Presse» erklärte Ruben Zeltner, der Geschäftsführer des Verkehrssicherheitszentrums am Sachsenring: «Das ist doch lächerlich. Wenn wir tricksen würden, würden wird unsere eigene und die Existenz des Sachsenrings aufs Spiel setzen. Es gibt gesetzliche Vorgaben. Und an die hält sich das VSZ zu hundert Prozent.»

Die Gutachten zur Ermittlung und Beurteilung der Lärmbelästigung für die Anwohner ermittelt ein bekanntes Ingenieurbüro. «Es ist eines der renommiertesten Lärmschutzbüros, das zum Beispiel auch für das ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Laatzen gearbeitet hat. Die bei den beiden Dauermessstellen ermittelten Pegel bewegen sich im Rahmen des Bundesemissionsschutzgesetzes, das überprüft auch die Landesdirektion Sachsen als Kontrollbehörde. Das Gesetz schützt aber nicht nur die Bürger - es ist für beide Seiten da», betont Zeltner.

Mit einigen betroffenen Grundstücksbesitzern, die am Queckenberg sehr nah an der Strecke wohnen, hat Zeltner privatrechtliche Einigungen getroffen. Sie sind also höheren Pegeln als 55 Dezibel (Wohngebiete) beziehungsweise 60 Dezibel (Mischgebiete) ausgesetzt.

«Die Vereinbarungen mit den unmittelbaren Nachbarn an der Rennstrecke sind rechtens und von der Landesdirektion Sachsen anerkannt. Wenn die Hausbesitzer direkt am Kurs nicht eingewilligt hätten, gäbe es den Sachsenring nicht mehr. Beim Bau der Norderweiterung wurde 2001 nur an den Grand Prix gedacht und nicht an den normalen Streckenbetrieb. Bauherr und Besitzer dieses Streckenteils ist jedoch der Zweckverband ‹Am Sachsenring›. Und wir sind im Gegenzug für die komplette Instandhaltung der Rennstrecke verantwortlich. Das finanzieren wir unter anderem mit den Einnahmen aus freien Trainings. Der Motorrad-Grand-Prix und das VSZ sind beide aufeinander angewiesen.»

Zeltner und das «Verkehrssicherheitszentrums am Sachsenring» wollen auf die Anwohner zugehen, um eine Ausweitung der Debatte zu verhindern. «Das machen wir. In diesem Jahr gibt es an den Samstagen keine lauten freien Motorradtrainings mehr. Im letzten Jahr gab es davon fünf Stück. Wir versuchen, generell an den Samstagen leiser zu werden, an den Sonntagen wird ja nicht gefahren. Es gibt aber weiterhin hörbare Veranstaltungen an Samstagen. Ruhiger wird es vermutlich erst, wenn der Gesetzgeber schärfere Lärmvorschriften für Straßenfahrzeuge einführt, denn nur Motorräder und Autos mit straßenzugelassenen Serienauspuffen lassen wir auf die Strecke.»

Wie sieht die Zukunft des VSZ aus? «Wir spezialisieren unser Trainingsangebot weiter. Nachdem wir im vergangenen Jahr erstmals reine Frauentrainings angeboten haben, nehmen wir 2015 zum ersten Mal ein Training für Menschen mit Handicap ins Programm auf. Unser Ziel ist, den Sachsenring als Rennstrecke und als Verkehrssicherheitszentrum auch in Zukunft zu erhalten.»

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