Gripproblem: Stefan Bradl beginnt wieder bei Null
Wegen massivem Gripmangel ist Stefan Bradl beim MotoGP-Test in Sepang am Montag auf beinahe 2 sec Rückstand und Platz 18 abgestürzt. Bis zur Mittagspause um 13 Uhr hat sich der Bayer um 1,3 sec auf 2:01,131 min gesteigert und seinen Rückstand auf die Spitze (Marc Márquez: 1:59,844 min) auf 1,287 sec reduziert.
Stefan ist beim Umziehen, als SPEEDWEEK.com bei Forward Yamaha vorbeischaut. «Ich bin näher an der Spitze dran, das Feld hat sich zusammengeschoben, von der Platzierung ist es immer noch armselig», meinte er nach Rang 16 in der Früh. «Wir haben uns mit den Problemen ein kleines Stück verbessert, aber es ist noch nicht so, wie es beim letzten Test war und so wie ich es gerne hätte. Ich tu mich sehr schwer, den Seitengrip zu nutzen – ich hab’ eigentlich keinen. Das ist mein größtes Problem. Ich versuche in meinen schnellen Runden immer den Kurvenspeed zu haben, aber sobald ich ans Gas gehe, wird das Motorrad unruhig und ich kann keine Linie halten. Das Bike ist auch auf der Bremse zu instabil, sodass ich nicht einlenken kann.»
«Wir haben versucht in die Yamaha-Richtung zu gehen, was deren Set-up anbelangt», erzählte der 25-Jährige. «Aber damit komme ich überhaupt nicht klar. Meine Elektroniker können Daten einsehen, was die Basis-Geometrie von Rossi und Lorenzo betrifft. Aber die sind grundsätzlich auf einem anderen Weg unterwegs als ich, die sind vom Radstand deutlich länger. Ich habe ihre Richtung probiert, aber das taugt mir nicht, damit bin ich extrem langsam unterwegs.»
«Ich muss meinen Weg finden», weiß Bradl. «Wir sind zurückgegangen zu dem, was mir am besten gefällt und stoßen auf Probleme, die wir beim ersten Test nicht hatten, wie fehlenden Seitengrip. Ich bin von der Zeit her schneller gefahren als gestern am Montag, und uns fehlt auch nicht viel. Auf die Top-10 fehlen uns drei Zehntel das ist nicht so viel. Aber wir müssen halt alles zusammenbringen. Das ist das, was mir momentan fehlt.»
Basisarbeit ist angesagt
Am Nachmittag widmet sich Bradl erneut der Basisarbeit: Anderer Lenkkopfwinkel, andere Schwingenlänge, anderer Vorlauf des Vorderrads, anderer Radstand, anderer Schwerpunkt und Veränderungen des Schwingendrehpunkts.
«Das hilft uns hoffentlich, hinten Grip zu finden», meinte der Moto2-Weltmeister von 2011. «Beim ersten Test hatten wir ein Moped, mit dem ich echt happy war, mit dem ich konstant und auch mit neuem Reifen schnell war. Beides funktioniert momentan überhaupt nicht.»
Du fängst wieder bei Null an? «Eher noch schlimmer, weil wir nicht mal die Richtung wissen, wo es hingeht. Deshalb probieren wir so Basissachen aus.»
Der für heute geplante Longrun wurde deshalb vorerst auf Eis gelegt. «So wie es ausschaut, ist das momentan kein Thema. Wir müssen uns jetzt um die extrem wichtigen Sachen kümmern, damit ich mal wieder auf eine Zeit komme und in die ersten zehn reinfahren kann.»
Testzeiten in Sepang, Dienstag 24. Februar, 13 Uhr Ortszeit
1. Marc Márquez (E), Honda, 1:59,844 min
2. Jorge Lorenzo (E), Yamaha, 1:59,902
3. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 2:00,250
4. Valentino Rossi (I), Yamaha 2:00,308
5. Aleix Espargaró (E), Suzuki, 2:00,409
6. Cal Crutchlow (GB), Honda, 2:00,509
7. Dani Pedrosa (E), Honda, 2:00,584
8. Pol Espargaró (E), Yamaha), 2:00,689
9. Danilo Petrucci (I), Ducati, 2:00,713
10. Andrea Iannone (I), Ducati, 2:00,757
11. Scott Redding (GB), Honda, 2:00,819
12. Bradley Smith (GB), Yamaha, 2:00,831
13. Héctor Barbera (E), Ducati, 2:00,847
14. Maverick Viñales (E), Suzuki, 2:00,878
15. Yonny Hernandez (COL), Ducati, 2:01,012
16. Stefan Bradl (D), Yamaha, 2:01,131
17. Nicky Hayden (USA), Honda, 2:01,633
18. Michele Pirro (I), Ducati, 2:01,897
19. Karel Abraham (CZ), Honda, 2:01,945
20. Alvaró Bautista (E), Aprilia, 2:02,225
21. Eugene Laverty (IRL), Honda, 2:02,350
22. Loris Baz (F), Yamaha, 2:02,426
23. Mike di Meglio (F), Ducati, 2:02,653
24. Jack Miller (AUS), Honda, 2:02,863
25. Katsuyuki Nakasuga (J), Yamaha, 2:03,923
26. Alex De Angelis (RSM), ART, 2:04,422
27. Marco Melandri (I), Aprilia, 2:04,999