Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Evergreen Valentino Rossi: Er hat Klasse – wie Vettel

Von Günther Wiesinger
Jubel bei Movistar-Yamaha in Katar

Jubel bei Movistar-Yamaha in Katar

Valentino Rossi begann seine 20. GP-Saison mit einem spektakulären Triumph. «Niemand ist in der letzten Runde so gut wie Valentino», pflegte schon sein alter Crew-Chief Jeremy Burgess zu sagen.

Die Form kann schwanken, die Klasse bleibt.

Das hat sich bei Valentino Rossi in seinen tristen Ducati-Jahren 2011 und 2012 gezeigt und bei Sebastian Vettel 2014 bei Red Bull Racing.

Aber am Sonntag demonstrierten die beiden Superstars in Doha und Sepang ihre grosse fahrerische Klasse, ihr unbeschreibliches Können, ihren unbändigen Siegeswillen, ihren Killerinstinkt und ihr taktisches Geschick.

Auf einen Rossi-Sieg beim Saisonauftakt hätte niemand mehr gewettet, nach den Plätzen 9 am Freitag und 8 im Quali. Doch bereits im Warm-up schickte Rossi eine Grussbotschaft an die Gegner, im Rennen lag er nach vier Runden bereits an vierter Stelle.

Nach dem Qualifying hatte sich Rossi noch grosse Sorgen gemacht. «Denn wir haben auf den Geraden 7 bis 8 km/h auf die Honda verloren, 10 km/h auf die Ducati. Wir sind auf der Piste in Katar auf den Geraden ziemlich langsam gewesen», gibt der 36-jährige Italiener zu bedenken. «Dazu hatten wir am Samstag noch Mühe mit dem Hinterradgrip. Wir haben von Donnerstag bis Samstag viel probiert, wir haben einige Probleme gelöst, andere blieben bestehen. Aber ich habe schon am Samstag gesagt: Es ist noch nichts verloren.»

«Denn ich habe gewusst, jedes Team wird von Samstag auf Sonntag das Setting noch einmal verbessern. Das ist auch uns gelungen. Das Rennen in Katar hat uns wichtige Erkenntnisse gebracht. Letztes Jahr kamen zwei Yamaha und zwei Honda für den Sieg in Frage, jetzt ist der Favoritenkreis auf sechs Fahrer angewachsen. Die drei Hersteller scheinen recht ebenbürtig zu sein.»

«Die Yamaha waren in der Vergangenheit im Top-Speed in Katar immer ein bisschen langsam», erinnert sich Valentino. «Das ist seit zehn Jahren so, den Grund dafür kenne ich nicht genau. Es hat wohl mit dem Rausfahren aus der Zielkurve zu tun. Unser Motorrad ist vielleicht momentan etwas langsamer im Vorjahr – im Vergleich zu den andern. Auf jeden Fall nicht schneller.»

Der Losail International Circuit gilt als Low-Grip-Piste, Yamaha hat bei solchen Verhältnissen oft Mühe. Hat diese Tatsache die Gripprobleme im Training verschärft?

«Ja, aber das können wir nicht ändern. So ist es halt. Die Piste ist für alle gleich. Der Level zwischen den Motorrädern und Herstellern wird sich in dieser Saison von Strecke zu Strecke ändern», ist Rossi überzeugt. «Die unterschiedlichen Asphalttypen werden unterschiedliche Ergebnisse herbeiführen. Auch die verschiedenen Reifentypen, die Bridgestone bringen wird, werden einen Einfluss haben. Trotzdem müssen wir natürlich überall schnell fahren.»

Übrigens: Sein SKY Racing VR46-KTM-Team machte Rossi im Moto3-Rennen in Doha wenig Freude. Romano Fenati (Motor ging nach einem Elektronikproblem aus) schied aus, Teamkollege Andrea Migno kam über Platz 24 nicht hinaus.

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