Marc Márquez (Platz 4): «Es sammeln sich Probleme an»
«Heute habe ich mehr gegen mein Motorrad als gegen die anderen Fahrer gekämpft. Ja, es war ein schwieriges Rennen», räumte Marc Márquez nach seinem vierten Platz im MotoGP-Rennen von Le Mans ein. «Ich habe mich im Warm-up gut gefühlt, deshalb war ich vor dem Rennen überzeugt, dass ich vom Beginn weg ein starkes Rennen zeigen kann. Ich habe aber rasch gespürt, dass das Feeling für die Maschine nicht dasselbe war wie im Training und im Qualifying. Ich hatte Mühe, besonders beim Reinfahren, dann auch beim Rausfahren, auf den Geraden habe ich zu viele Wheelies gemacht. Alle Honda-Fahrer hatten Mühe, alle sind über das Vorderrad ausgerutscht und gestürzt. Es ist schwierig, meine Probleme zu verstehen und einzukreisen. Wir müssen momentan sehr vorsichtig sein beim Umgang mit dem Vorderreifen. Bei uns sammeln sich viele kleine Probleme an. Für eine schnelle Runde im Training oder Qualifying ist es okay, da kann man sie mit Einsatz überspielen. Eine Runde wirklich herzhaft aggressiv zu fahren, das ist okay, aber über die gesamte Renndistanz klappt das nicht. Es ist unmöglich, hier in Le Mans 28 Runden mit so viel Risiko zu fahren wie im Quali.»
«Ich habe am Beginn versucht, gleich richtig zu pushen, ich fuhr eine heisse Runde, aber ich bin einmal, zweimal, dreimal, viermal in Sturzgefahr geraten. Ich hatte viele Vorderradrutscher, ich war mehrmals knapp daran, über das Vorderrad zu crashen. In dieser Situation war es aussichtslos, richtig schnell zu fahren, also habe ich mich bemüht, wenigstens Platz 4 abzusichern und ins Ziel zu kommen. Im letzten Teil des Rennens wurde die Situation besser, aber perfekt war sie bei weitem nicht. Wir stecken in Schwierigkeiten, das lässt sich nicht beschönigen.»
Und wie erlebte der Weltmeister den Fight gegen Andrea Iannone?
Márquez: «Das war das einzig Unterhaltsame an diesem Rennen. Als ich hinter Andrea eingetroffen bin, wurde es abwechslungsreich. Ich war froh darüber, denn es war schwierig, 28 Runden mit der richtigen Mentalität zu kämpfen und zu pushen. Platz 4 war heute das Maximum, mehr war nicht rauszuholen. Die Ursache ist schwer zu erklären. Es ist sicher wärmer gewesen als gestern. Aber damit mussten alle Teams fertig werden, das darf also keine Ausrede sein.»