Jorge Lorenzo (3.): Er vermisst seinen Crew-Chief
Jorge Lorenzo, Mugello-GP-Sieger in der MotoGP-Klasse 2011, 2012 und 2013 und im Vorjahr auf Platz 2, erlebte einen schwierigen ersten Trainingstag beim Italien-GP.
Sein langjähriger Crew-Chief Ramon Forcada, seit dem ersten Rennen bei Yamaha 2008 an Jorges Seite, musste dem Freitag-Training fernbleiben, weil sein Vater gestern verstorben ist und heute beerdigt wurde.
«Ramon wird noch heute Abend von Spanien nach Italien fliegen und morgen wieder in der Box sein», schilderte Teammanager Wilco Zeelenberg.
Trotzdem gelang Lorenzo mit 1:47,852 min am Nachmittag die drittbeste Zeit des Tages, er büsste 0,373 Sekunden auf «Desmo Dovi» ein.
«Die Yamaha passt gut zur Piste in Mugello, wir waren in der Früh gleich 0,6 oder 0,7 Sekunden schneller als letztes Jahr», stellte der Movistar-Yamaha-Werkspilot fest. «Am Nachmittag hoffte ich auf eine deutliche Verbesserung, aber sie ist uns nicht gelungen. Wir konnten das Motorrad nicht so verbessern, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe mich bemüht, aber es war schwierig. Ramon Forcada mit seinem ganzen Wissen fehlte uns in der Box... Ich musste also das Bike mit meinem Data-Recording-Ingenieur abstimmen, auch ein Yamaha-Techniker hat uns geholfen. Es war mühsam, ohne Ramon diese Arbeit zu verrichten, die andern Teammitglieder haben einfach nicht die nötige Erfahrung. Ich denke, unser wahres Potenzial ist höher, als wir heute zeigen konnten. Am Samstag wird Ramon hier sein, dann dürfen wir mit Fortschritten rechnen. Heute ging alles ein bisschen durcheinander.»
Dovizioso und Ducati präsentierten sich am ersten Tag in starker Verfassung, für Lorenzo nicht unerwartet. «Wenn du siehst, dass Ducati bisher auf allen Strecken stark war, dann ist es keine Überraschung, wenn sie auf ihrer Hausstrecke vorne dabei sind, wenn sie hier sogar noch besser sind als anderswo. Ich habe gehört, sie sind beim Test hier Anfang Mai 1:46,9 min gefahren. Heute fuhr Dovi 1:47,4 min. Wir dürfen also für Samstag noch einiges erwarten.»
Aber «Dovi» erkaufte sich die Bestzeit mit einem frischen weichen Hinterreifen, ganz am Schluss. Ja, Andrea hat einen neuen Reifen reinstecken lassen, wir sind das ganze Traning mit demselben Hinterreifen durchgefahren», erzählte Lorenzo. «Trotzdem, Ducati ist stark. Sie haben einen kräftigen Motor, das hilft ihnen auf der 1,1 km langen Zielgeraden. Da haben wir mit unseren Motorrad Nachteile.»
Andrea Dovizioso schaffte auf der Geraden 348,1 km/h, Lorenzo 342 km/h, Héctor Barbera wurde sogar mit 350,1 km/h gemessen, sein Open-Class-Kollege Stefan Bradl mit 337,2 km/h.
Und Marc Márquez? Er flitzte mit 345,1 km/h über die Gerade. Fünf Ducati lagen vor ihm … Barbera, Petrucci, Iannone, Dovizioso und Pirro.