Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jorge Lorenzo (4.): «Das Rennen war ein Albtraum»

Von Sharleena Wirsing
Nur in den ersten beiden Runden war Lorenzo der schnellste Mann auf der Strecke

Nur in den ersten beiden Runden war Lorenzo der schnellste Mann auf der Strecke

Auch beim Grand Prix von Deutschland musste sich Jorge Lorenzo seinem Teamkollegen Valentino Rossi geschlagen geben. Erneut machten ihm die Reifen Probleme.

Nach vier Siegen in Jerez, Le Mans, Mugello und Barcelona musste sich Jorge Lorenzo in Assen mit dem dritten Rang abfinden. Am Sachsenring reichte es vor 92.122 Fans nicht für einen Platz auf dem Treppchen – Rang 4.

Da WM-Leader Valentino Rossi die dritte Position sicherte, machte er weitere drei Zähler auf Lorenzo in der Punktetabelle gut. Vor der Sommerpause hat Rossi 13 Punkte Vorsprung auf seinen Movistar-Yamaha-Teamkollegen.

Der Medium-Hinterreifen, den alle Factory-Piloten einsetzten, bereitete Jorge Lorenzo Probleme. «Ich hatte zwei schnelle Runden. Der Hinterreifen funktionierte gut, ich konnte schnell beschleunigen und hatte gute Traktion. Auch auf der Bremse verlor ich nicht so viel. Doch leider baute der Hinterreifen bald ab, vor allem bei der Traktion. Ich hatte viel Spinning und verlor Speed. Mit weniger Grip konnte ich das Bike auch schlechter stoppen als am Anfang. Zudem verlor ich viel bei der Beschleunigung», erklärte der 28-jährige MotoGP-Weltmeister von 2010 und 2012.

Vorne hatte sich Lorenzo für den Dual Compound-Reifen entschieden. «Mit meinem Fahrstil kann ich derzeit die Reifen nicht voll nutzen. Wenn man einen anderen Fahrstil hat und das Gas anders aufdreht, dann profitiert man von diesen Reifen. Ich habe mein Bestes gegeben, um Valentino so lange wie möglich zu folgen. Doch diesmal war er besser», räumte Lorenzo ein.

Im Hinblick auf den WM-Stand ist Lorenzo Honda-Pilot Dani Pedrosa dankbar, der Rossi hinter sich hielt. «Das Gute ist, dass Vale bei einem schlechten Rennen für mich ebenfalls nur auf Platz 3 lag. Wenn Dani nicht Zweiter geworden wäre, könnte der Abstand schon viel größer sein», ist dem WM-Zweiten bewusst. «Drei Punkte sind nicht viel, wenn man die Probleme bedenkt, die ich hier im Rennen hatte.»

Jorge, du musstest hier dieselben Reifen wie in Assen fahren, die eine härtere Flanke haben. Weißt du bereits, bei welchen Rennen diese Reifen in der zweiten Saisonhälfte eingesetzt werden? «Ich denke nicht, dass der Reifen zu hart ist. Es geht wohl um die Konstruktion der Reifen, denn ich hatte noch nie solche Probleme. Im letzten Jahr wurde ich mit diesen Reifen in Indy Zweiter. Diese Probleme hängen also auch mit dem jeweiligen Asphalt zusammen. Wir hoffen also, dass wir dort zumindest wie im letzten Jahr um den Sieg kämpfen können. Es ist die letzte Strecke mit diesen Reifen. Im nächsten Jahr werden wir von einer anderen Marke ausgerüstet, die andere Reifen herstellt. Also werden wir nicht dieselben Probleme haben.»

«Mit diesen Reifen versuche ich nun, so konkurrenzfähig wie möglich zu sein. In Assen und hier habe ich das umgesetzt. Ab Brünn wird es wieder die Reifen mit der weicheren Flanke geben», bestätigte Lorenzo.

Im Warm-up warst du schneller als Valentino. Warum gelang dir das im Rennen nicht? «Mein Fehler im Warm-up war es vielleicht, nicht die andere, kürzere Maschine zu testen. Sie war weicher eingestellt und hatte mehr Traktion. Man verlor jedoch Stabilität beim Bremsen. Ich hatte zunächst kein Spinning. Doch am Mittag zum Rennen hatte ich mit meiner Maschine ab der dritten Runde Probleme. Das Rennen war ein Albtraum für mich. Ich habe vier Rennen mit einem guten Gefühl gewonnen, nun habe ich zwei mit einem schlechten Gefühl verloren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wieder Strecken und Reifen kommen, die uns liegen. Dann muss ich siegen und die verlorenen Punkte wieder aufholen.»

«Vor dem Rennen dachte ich, dass ich vor Vale liegen werde. Nun hoffe ich, dass das in Indy der Fall ist», erklärte Lorenzo. «Brünn ist eine Strecke, auf der ich sehr schnell bin. Dort haben wir auch wieder die Reifen mit der weicheren Flanke.»

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