Marc VDS: Kommt Jack Miller neben Tito Rabat?
Tito Rabat
Ganz reibungslos ist die Neubesetzung und die Nachfolgeregelung von Scott Redding zwischen HRC, Marc VDS und Sponsor Estrella Galicia 0,0 nicht abgelaufen.
Denn Marc-VDS-Teamprinzipal Michael Bartholemy wollte Scott Redding gerne behalten und sagte noch beim Brünn-GP, Honda werde diese Fahrerwahl hinnehmen, da sie dankbar seien, dass Marc VDS vor einem Jahr einsprang, als Gresini die Leasingraten für die Factory-Honda für 2015 nicht mehr bezahlen konnte. Denn Sponsor Go & Fun war abgesprungen.
Aber dann fiel Marc VDS einem Komplott von Rabat, HRC und Sponsor Estrella Galicia 0,0 zum Opfer, die den spanischen Moto2-Weltmeister auf den Platz von Redding hievten.
Bartholemy, auch persönlicher Manager von Redding, bot den 22-jährigen Briten also bei Pramac-Ducati an, der Vertrag war schon vor dem Silverstone-Weekend unterschriftsreif.
«Scott Redding ist neugierig auf die Ducati, vielleicht kommt er mit ihr besser zurecht als mit der Werks-Honda», meint Bartholemy, der grosse Stücke auf Redding hält, der beim British Grand Prix gestern auf Platz 6 landete. Sein bestes Ergebnis in dieser Saison. «Ein Fahrer, der mit 22 Jahren in Silverstone nach dem FP3 an fünfter Stelle liegt und im Rennen Sechster wird, hätte vielleicht auch noch eine weitere Chance bei Honda verdient», meinte der Belgier Bartholemy.
Obwohl Marc VDS Racing den MotoGP-Teamplatz besitzt und einen Grossteil der Rechnungen bezahlt (das Jahresbudget für einen MotoGP-Fahrer liegt bei 6,5 Mio Euro), konnte der Rennstall nicht einmal den Fahrer selbst auswählen.
Dafür wird jetzt zwischen HRC und Marc VDS eine Lösung für das Problem Jack Miller gesucht. Der Australier hat einen Drei-Jahres-Vertrag bei HRC, die Japaner müssen ihm also einen Teamplatz suchen. Am Somstag hörte erstmals auch Bartholemy von diesen Absichten der HRC-Manager Shuhei Nakamoto und Livio Suppo.
Doch bisher hat Marc VDS keinen zweiten Teamplatz. Und HRC will ausserdem nicht die gesamte Finanzierung für Millers Saison übernehmen.
Übrigens: Jack Miller hatte schon für die Saison 2014 einen Vorvertrag mit Marc VDS für die Moto3-WM, seine Eltern hatten ihn unterschrieben, es ist deshalb noch ein Rechtsstreit im Gange, denn Miller wechselte damals zu Red Bull Ajo-KTM.
Falls Miller jetzt zu Marc VDS kommt, könnte der Disput friedlich beigelegt werden.
«Aber unsere bevorzugte Lösung für Jack Miller bleibt das Team von Aspar Martinez», erklärte Livio Suppo am Sonntag in Silverstone.