Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl: Punkte wären möglich gewesen

Von Günther Wiesinger
In der Startrunde liegt Bradl vor Redding und Bautista, rechts Takahashi (72), der Zwölfter wurde

In der Startrunde liegt Bradl vor Redding und Bautista, rechts Takahashi (72), der Zwölfter wurde

Stefan Bradl hätte ohne den Zwischenfall mit dem Pitlane-Speedlimiter und ohne Ausritt in Motegi durchaus punkten können. Er ärgerte sich über sich selbst – und über Marelli.

Stefan Bradl war nach dem Ausritt und dem 18. Platz im verregneten GP von Japan in Motegi stinksauer. Auch sein Crew-Chef Diego Gubellini hatte sich mehr erwartet. «Im Trockenen hätte Stefan aus eigener Kraft unter die ersten 13 Fahren können», war sich der 40-jährige Italiener bewusst.

Bradl ärgerte sich auch deshalb, weil er ohne den Zwischenfall auch im Nassen Chancen auf einen Platz zwischen 13 und 15 gehabt hätte. «Ich habe in der Anfangsphase gegen Hayden und Laverty gekämpft. Nicky ist 13. geworden», rechnete der deutsche Aprilia-Werksfahrer vor. Und Teamkollege Alvaró Bautista kam diesmal im Rennen nicht so gut zurecht wie üblich – Platz 16.

In Runde 6 lag Bradl an 19. Position, als er beim Verstellen der Traction-Control versehentlich den Knopf mit dem Pitlane-Speedlimiter drückte, was dann zum Verbremser und Ausritt führte.

«Ich habe mich trotz der schwierigen Bedingungen von Beginn an richtig wohl gefühlt auf dem Motorrad», schilderte Bradl. «Alles lief einwandfrei. Nach ein paar Runden hatte ich das Gefühl, dass ich mehr Power vertragen könnte. Also habe ich die Traktionskontrolle heruntergedreht. Doch wenige Runden später begann der Hinterreifen abzubauen, ich brauchte also wieder mehr Traktionskontrolle und etwas weniger Power. Als ich den dafür vorgesehenen Knopf drücken wollte, berührte ich versehentlich mit dem Daumen den Schalter für den Pitlane-Speedlimiter, der den Speed in der Boxengasse auf 60 km/h beschränkt. In der nächsten Bremszone hatte ich daher keine Motorbremse, ich musste geradeaus in die Auslaufzone, das hat viel Zeit gekostet. Als ich gemerkt habe, was eigentlich passiert war, habe ich den Schalter erneut gedrückt und den Speedlimiter erneut aktiviert. Zu diesem Zeitpunkt war zwar mein Rennen sowieso gelaufen… Trotzdem ärgert mich, dass ich zweimal so einen Fehler gemacht habe. Schade, ich hätte ein gutes Ergebnis erzielen können.»

Bradl wäre ohne diesen Zwischenfall wegen der vielen Stürze in die Punkteränge gespült worden. An seiner Kritik an Magneti Marelli hält er trotzdem fest. «Man kann diese Knöpfe auch anders und besser platzieren.»

Das weiss der Bayer aus seinen drei Honda-Jahren.

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