MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Marc Márquez (1.): «Lorenzo ist konstanter als ich»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez am ersten Trainingstag auf Phillip Island

Marc Márquez am ersten Trainingstag auf Phillip Island

Marc Márquez bildet sich auf seine Bestzeit am ersten MotoGP-Tag in Australien nicht viel ein. Denn über die Distanz ist Jorge Lorenzo schneller und konstanter.

Marc Márquez sicherte sich mit 1:29,383 min die Tagesbestzeit am Freitag beim GP von Australien, Jorge Lorenzo wurde um 0,050 sec distanziert.

Doch der spanische Repsol-Honda-Werksfahrer macht sich aber für den Phillip-Island-GP keine Illusionen.

«Jorge ist von der Konstanz der Rundenzeiten her deutlich besser als wir. Bei uns lässt der Grip am Hinterreifen zu rasch und zu stark nach», ist sich der Weltmeister von 2013 und 2014 bewusst. «Wir müssen jetzt schauen, ob wir mit Hilfe der Elektromnik die Kaftentfaltung weniger aggressiv gestalten können.»

Und wie gut funktioniert der asymmetrische Reifen hier?
«Ich denke, er funktioniert besser als im Vorjahr. 2014 war er hier auch in Ordnung. Aber im Rennen gab es viele Crashes. Vielleicht war der mittlere Teil zu hart, das führte zu Stürzen in den Bremszonen. Letztes Jahr waren drei Viertel des Reifens hart, ein Viertel war weich. Jetzt ist das Gefühl mit diesem Reifen ähnlich wie 2014, aber er wirkt in der Mitte weicher. Dadurch kriegst du als Fahrer ein besseres Gefühl. Dieser Reifen könnte auf jeden Fall interessant werden für das Rennen am Sonntag.»

Einige Honda-Fahrer klagten am Freitag über Mangel an Grip am Hinterreifen, auch Fahrer von anderen Herstellern. Was meinte Márquez dazu?

«Alle hatten damit Mühe», stellte Marc fest. «Aber wir hatten bei Honda mit diesem Problem das ganze Jahr zu kämpfen, wir sind das Rutschen gewöhnt. Trotzdem müssen wir probieren, das Gripproblem hinten zu lösen.»

Hat Bridgestone nach dem Desaster von 2013 (die Hinterrefen hielten beim neuen Belag nur zehn Runden) zu harte Mischungen geliefert? Márquez: «Bereits 2014 war kein Grip mehr vorhanden. Und wenn es kühler ist wie heute, wird es noch mühsamer. Es ist verständlich. Bridgestone hatte hier 2013 einige Probleme... Jetzt sind die Reifen standfest genug fürs Rennen, aber wir haben Grip verloren. Das heisst, dass im Qualifying und im Rennen die Fahrer mit den Open-Reifen näher rankommen, weil sie hinten eine weichere Mischung haben. Das gilt für Suzuki und Ducati und für die restlichen Open-Fahrer. Denn wir Factory-Fahrer können die Motorleistung nicht nützen, weil wir zu stark sliden.»

Wie geht es der lädierten linken Hand? «Es war heute schmerzhafter als erwartet. Ausserdem ist eine Naht aufgegangen. Das probieren wir jetzt mit Dr. Mir wieder in Ordnung zu bringen», erklärte der WM-Dritte. «Es wird an diesem Wochenende deswegen kein grosses Problem geben.»

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