Jorge Lorenzo: «Ich bin sehr stolz auf mich»
Das WM-Finale in Valencia: Jorge Lorenzo (99) vor Marc Márquez und Dani Pedrosa
Aber der siebenfache Saisonsieger hat auch in seiner glorreichen achten MotoGP-Saison einige Höhen und Tiefen erlebt.
Und als er dann nach den ersten drei Rennen schon 29 Punkte hinter Leader Rossi lag, war es mit den Titelchancen nicht mehr zum besten bestellt.
Aber dann gewann der Yamaha-Star vier Rennen hintereinander – in Jerez, Le Mans, Mugello und Barcelona.
«Besonders die ersten drei Rennen waren ein Albtraum, denn wir hatten das Potenzial, aber aus irgendwelchen Gründen haben wir nie einen Podestplatz erreicht. In Katar hatten wir das Problem mit dem Innenfutter des Sturzhelms. In Austin war ich gesundheitlich angeschlagen. In Argentinien haben wir uns bei der Reifenwahl vertan. Aber schliesslich haben wir in Jerez ein optimales Motorrad gehabt, dann haben wir viermal hintereinander gewonnen. So habe ich 28 Punkte auf Valentino aufgeholt. Aber dann kam wieder eine Phase in der Meisterschaft, in der ich nur Vierter geworden bin, in Sachsen und Silverstone zum Beispiel. Es gab Grand Prix, da war ich im Qualifying stark. Aber im Rennen hat es nicht wunschgemäss geklappt. Besonders im Nassen war ich nicht stark genug. Der Tiefpunkt war der Crash in Misano. Ich habe dort wieder viele Punkte verloren. Zum Glück konnte ich bei den letzten Rennen wieder mehr punkten als Valentino.»
Tatsächlich; bei den letzten vier Grand Prix kassierte Jorge 81 Punkte, Rossi 65.
Nach dem Valencia-GP stand es 330 zu 325 Punkten für Lorenzo. Márquez kam nur auf 242 Punkte – Platz 3.
«Es gab also viele Dramen. Aber schliesslich ist der Weltmeistertitel in unsere Hände gelangt. Wir können also wirklich stolz sein.», meint der 28-jährige Mallorquiner. «Ich bin sehr glücklich.»
«Es war generell eine sehr schwierige Meisterschaft. Und das Valencia-Rennen war wahrscheinlich das mühseligste in meinem ganzen Leben. Denn ich hatte viel Druck auf dem Motorrad, es war ein Riesenwirbel auf dem Startplatz, alles war in höchstem Masse angespannt. Dazu kam dieses lange Rennen. Márquez war anfangs fünf oder sechs Zehntel hinter mir. Dann hat er etwas aufgeholt. Am Ende des Rennens hat Dani plötzlich sehr viel Zeit wettgemacht. Ich wusste, dass die Honda hiers ehr stark waren. Gleichzeitig war mein Hinterreifen am Schluss schon sehr stark strapaziert. Es war anstrengend, unter diesen Bedingungen das Maximum zu geben und auf dem Bike sitzen zu bleiben. Aber es ist mir gelungen, die Strapazen haben sich gelohnt. Jetzt bin ich fünf Mal Weltmeister.»
«Für mich war diese Meisterschaft von grosser Bedeutung», hielt der Yamaha-Star fest. «Denn Valentino, der älter ist als ich; Casey, der ungefähr in meinem Alter ist, und Marc, der jünger ist als ich, sie sind die drei härtesten Rivalen, mit denen ich je konfrontiert worden bin. Sie sind die besten Motorradrennfahrer des 21. Jahrhunderts. Dass es mir gelungen ist, jetzt dreimal MotoGP-Weltmeister zu werden, gegen diese starken Gegner, das macht mich sehr stolz. Wenn Valentino jetzt Weltmeister wäre, würde er das auch behaupten. Márquez kann das nicht sagen, weil Casey bereits aufgehört hatte, als er in die MotoGP-WM kam.»