Valentino Rossi: Er steht vor seinem schwersten Kampf
Valentino Rossi
Valentino Rossi weiss, dass es ihm schwer fallen wird, am Sonntag aus eigener Kraft Weltmeister zu werden.
Er fährt vom 26. Startplatz in der neunten Reihe los.
Der 112-fache GP-Sieger muss mindestens 20 Gegner überholen, wenn er im WM-Fight noch eine Rolle spielen und den zehnten Titel gewinnen will.
Bei Aprilia wurde die Devise ausgegeben, Bautista und Bradl sollten sich gegenüber Rossi neutral verhalten, ihn nicht behindern, ihn aber auch nicht bevorzugen.
Manche Italiener wie Petrucci werden Rossi sicher das Leben nicht schwer machen. Auch die Tech3-Yamaha-Fahrer Smith und Pol Espargaró werden dem Italiener sicher nicht die Titelchance vermiesen.
Aber Aleix Espargaró (4. Startplatz) und Cal Crutchlow (5. Startplatz) wollen unbedingt ein Spitzenergebnis. Und Iannone will drei Punkte mehr als Dani Pedrosa ergattern, denn er will den vierten WM-Rang zurückerobern.
«Vom letzten Startplatz wegzufahren, das beinhaltet viel mehr Risiken, als wenn du aus der ersten oder zweiten Reihe starten kannst», ist sich Rossi bewusst.
Die Reifensituation macht Rossi ebenfalls Sorgen. «Wir sind hier von der Zuteilung her ein bisschen auf der weichen Seite. Aber das lässt sich nicht ändern, das sind unsere Reifen für diesen Grand Prix. Wir müssen trotzdem das Maximum geben und gleichzeitig versuchen, die Renndistanz zu managen», sagt der WM-Leader. Es wird stark vom Wetter am Sonntag und von den Temperaturen abhängen. Fünf Grad weniger, das könnte uns deutlich helfen.»
Rossi will nicht vorhersagen, was sich im Rennen an der Spitze abspielen wird. «Das ist kaum abzusehen», meint er. «Es sieht so aus, als sei Jorge sehr schnell. Aber auch die zwei Werks-Honda von Márquez und Pedrosa sind sehr stark. Sie haben eine gute Pace. Ich denke, sie werden um den Sieg fighten. Was dahinter passiert, lässt sich nur vermuten. Iannone ist der Mann, der eine ähnliche Pace hat wie die Top-3. Aber er hat im Qualifying ein bisschen gepatzt, er fährt nur als Siebter los. Er steht nur in der dritten Reihe. Ich habe das Gefühl, es gibt mindestens sieben Motorräder, die für den vierten Platz in Frage kommen. Da gehört Iannone dazu, auch alle Fahrer dahinter haben eine gute Pace. Wenn ich rasch genug nach vorne kommen will, muss ich einen perfekten Start hinzaubern. Das wird sehr wichtig sein. Ich darf in den ersten Runden nicht zu viel Zeit verlieren. Es liegen 30 Runden vor uns. Wir werden sehen, was da alles passiert. Wir müssen abwarten, wie gut meine Pace im Rennen sein wird.»
Wer sich die Frage stellt, in welchem Abstand zu Jorge Lorenzo der italienische WM-Leader am Sonntag hinter der ersten Reihe Platz nehmen wird: Zwischen jeder Startreihe herrscht ein Leerraum von neun Metern. Vor der neunten Reihe liegen also schon mal 72 Meter Zwischenraum brach. Der Radstand der MotoGP-Bikes liegt zwischen 1,45 und 1,5 Metern. Dadurch erhöht sich der Abstand bei acht Reihen vor Valentino noch einmal um 12 Meter. Das heisst: Valentino Rossi wird rund 84 Meter hinter Lorenzo Aufstellung nehmen.