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Grand Prix Commission: Neue Vorschriften für 2016

Von Günther Wiesinger
MotoGP-Start für 2016: Für die kommende Saison ändert sich einiges

MotoGP-Start für 2016: Für die kommende Saison ändert sich einiges

Die Grand Prix Commission setzte beim jüngsten Meeting in Madrid einige neue Vorschriften für die Saison 2016 in Kraft.

Die Grand Prix Commission, bestehend aus dem Vorsitzenden Carmelo Ezpeleta (Dorna), Ignacio Verneda (FIM CEO), Hervé Poncharal (IRTA-Präsident) und Takanao Tsubouchi (MSMA), traf sich letzten Donnerstag in Madrid. Auch Dorna-Manager Javier Alonso und IRTA-CEO Mike Trimby (er agierte als Protokollführer des Meetings) waren zugegen.

Die getroffenen Entscheidungen werden sofort wirksam.

Neustart von abgebrochenen Rennen

Um möglichst wenig Zeit bis zum Neustart zu vergeuden, wurden eine neue Prozedur für alle drei Klassen festgelegt. Es wird die Zeit in der Boxengasse bis zur neuen Besichtigungsrunde verkürzt, dazu kommt ein deutlich kürzerer Countdown auf dem Startplatz vor der Aufwärmrunde. (Die Motoren werden nicht abgestellt, nur ein Mechaniker darf Zugang zum Grid haben).

In den Klassen Moto3 und Moto2 wird die Länge des neu gestarteten Rennens immer zwei Drittel des vorangegangenen Rennens haben, mindestens aber fünf Runden.

Das heisst: Wenn das erste neu gestartete Rennen zum Beispiel zwei Drittel der Original-Distanz hatte, dann würde das zweite neu gestartete Rennen über zwei Drittel dieser Distanz laufen. Falls ein Rennen nach weniger als fünf Runden abgebrochen wird, wird die Race Direction die neue Rundenanzahl festlegen; das Rennen muss aber immer über mindestens fünf Runden laufen.

Das Kennenlernen von GP-Strecken

Wenn ein Fahrer aus irgendeiner Klasse (Moto3, Moto2, MotoGP) abseits eines Tests zum Kennenlernen der Piste mit einem Motorrad des gleichen Hubraums auf einer GP-Strecke fährt, darf das nur mit einer Standard-Production-Maschine geschehen.

Das heisst: Valentino Rossi darf zum Beispiel ab sofort nicht mehr mit einem verkappten Yamaha-R1-Renn-Superbike in Misano trainieren. Aber: Fahrer wie Rabat dürfen mit ihren stark modifizierten Supersport-600-Maschinen weiter in Almeria oder Cartagena testen. Sie müssen dort kein Serienmaterial einsetzen, weil diese Übungsfahrten nicht zum Kennenlernen von GP-Strecken dienen.

Strafen für die Verwendung zusätzlicher Motoren

In den Klassen Moto3 und MotoGP werden neue Penaltys wirksam, wenn bei einem Grand Prix mehr als ein neuer Motor jenseits des erlaubten Limits eingesetzt wird. Wenn ein zweiter neuer Motor eingesetzt wird (oder ein dritter), kommen die zusätzlichen Penaltys beim nächsten oder übernächsten Rennen zum Tragen. Jeder zusätzliche Motor bedingt ja das Wegfahren aus der Boxengasse.

Falls sich jetzt ein Moto3-Team entschliesst, beispielsweise beim Misano-GP gleich zwei neue Motoren in die Allocation zu nehmen (also Nr. 7 und 8, nur sechs Triebwerke pro Fahrer und Saison sind erlaubt), dann muss der Fahrer bei zwei Rennen hintereinander aus der Boxengasse starten.

MotoGP-Reifen

Die Anzahl der erlaubten Slick-Reifen pro Grand Prix wurde geändert. Die Fahrer dürfen 2016 maximal 22 Slicks pro Event benützen (zehn Vorderreifen, zwölf Hinterreifen). Bei Brigdestone waren nur 20 Trockenreifen (neun für vorne, elf für hinten) pro Grand Prix und Fahrer gestattet.

Bei Regen gibt es bei Michelin künftig sieben Vorderreifen und sieben Hinterreifen.

Dazu gibt es jetzt erstmals seit 2009 wieder Intermediates: maximal drei vorne, drei für hinten.

Motorenanzahl in der MotoGP-Klasse

Schon in Assen Ende Juni wurde von der GP-Kommission beschlossen, dass die MotoGP-Hersteller bis zu drei unterschiedliche Motoren-Spezifikationen pro Jahr homologieren können. Jetzt wurde festgelegt, dass Hersteller, die ihre «concessions» verlieren (wie Ducati nach der Saison 2015), für das folgende Jahr zusätzliche Spezifikationen homologieren lassen können. Das gilt aber beispielsweise für 2017 nur für die «concession teams» Suzuki und Aprilia; nur sie haben als Neueinsteiger noch gewisse Privilegien.

Die Anzahl der Spezifikationen hängt aber von der Anzahl der Kundenteams ab:

– Ein Werksteam und zwei Kundenteams: 3 unterschiedliche Spezifikationen
– Ein Werksteam und drei Kundenteams: 4 unterschiedliche Spezifikationen
– Ein Werksteam und vier Kundenteams: 5 unterschiedliche Spezifikationen.

Das heisst: Ducati könnte nächstes Jahr vier statt drei unterschiedliche Spezifikationen anmelden. Bisher hatte Ducati nur die Motorversionen GP16 (Ducati Corse), GP15 (Pramac) und GP14.2 für die Homologation vorgesehen. Ducati könnte jetzt zum Beispiel auch eine Version GP14.1 homologieren für den Anfang der Saison. Oder eine Version GP16.2.

Treibstofflieferant für Moto3 und Moto2

Die Firma Total/elf wurde als offizieller Spritlieferant bestätigt.

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