MotoGP: Das Reifendruck-Drama geht weiter

Crash von Loris Baz: Michelin-Hinterreifen geplatzt!

Von Günther Wiesinger
Eine französische Blamage: So sah der Hinterreifen der Avintia-Ducati nach dem Crash aus

Eine französische Blamage: So sah der Hinterreifen der Avintia-Ducati nach dem Crash aus

Die MotoGP-Rückkehr von Michelin (erstmals seit 2008 in der Königsklasse) steht unter keinem guten Stern. Bei Loris Baz explodierte bei 290 km/h der Hinterreifen.

Es dauerte rund eine Stunde, dann war klar: Loris Baz war in der ersten Stunde des zweiten MotoGP-Testtages in Sepang/Malaysia tatsächlich wegen eines geplatzten Hinterreifens gestürzt. Bei genau 290,4 km/h, wie die Auswertung des Data-Recording-Systems ergab.

Zu Mittag wurde nach fast 90 Minuten Pause das Training auf dem Sepang International Circuit fortgesetzt.

«Aber wir haben die weiche Mischung des Hinterreifens, also den A-Compound, aus der Allocation herausgenommen„», schilderte Piero Taramasso, Track Operations Manager für MotoGP bei Michelin, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das ist aber eine reine Vorsichtsmassnahme. Wir fahren hier an den restlichen eineinhalb Tagen ausschliesslich mit dem härteren B-Compound.»

Recht rasch machte die Vermutung im MotoGP-Paddock die Runde, das Avintia-Ducati-Team (mit Baz und Barbera) habe bei den Hinterreifen mit einem zu geringen Luftdruck experimentiert. «Wir empfehlen für den Hinterreifen normalerweise einen Druck von 1,6 oder 1,5 bar», schilderte Taramasso. «Das hängt vom Fahrergewicht und vom Motorradfabrikat ab. Mit welchem Reifendruck bei Avintia gefahren wird, können wir nicht beurteilen. Denn nur die Werksteams messen den Druck mit einem Sensor, die Kundenteams nicht.»

Zur Erinnerung: Michelin hat Bridgestone nach sieben Jahren als Lieferant der MotoGP-Einheitsreifen abgelöst.

Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl hatte vom fürchterlichen Crash seines letztjährigen Forward-Teamkollegen Loris Baz nicht viel mitgekommen. «Als ich auf die Gerade eingebogen bin, haben alle Mechaniker wild gewinkt, also habe ich das Gas zugedreht und bin nachher an die Box gefahren.»

Um 12.05 Uhr Ortszeit (5.05 Uhr in Mitteleuropa) wurde die Piste wieder frei gegeben. Die Fahrer schwangen sich mit einem mulmigen Gefühl auf ihre Motorräder.

Erstaunlich in der Stunde nach dem res-Start vor 13 Uhr wurden bei Ducati zumindest Andrea Dovizioso bereits vom Promi-Testfahrer Casey Stoner überflügelt, der heute erstmals seit November 2012 (Valencia-GP) wieder mit den MotoGP-Stars (und erstmals mit Marc Márquez) um die Wette fährt.

Die Testzeiten in Sepang, Dienstag, 2. Februar, 13 Uhr

1. Petrucci, 2:00,095.
2. Barbera, 2:00,387
3. Lorenzo, 2:00,833
4. Márquez, 2:00,843
5. Redding, 2:01,049
6. Iannone, 2:01,052
7. Vinales, 2:01,421
8. Pedrosa, 2:01,475
9. Rossi, 2:01,604
10. Hernandez, 2:01,644
11. Stoner, 2:01,699
12. Dovizioso, 2:01,723
13. Pol Espargaró, 2:01,992
14. Smith, 2:02,248
15. Rabat, 2:02,328
Ferner:
17. Bradl, 2:02,372
21. Bautista, 2:02,876

Die Sepang-Zeiten am Montag (1. Februar):

1. Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,684 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, 2:01,717
3. Dani Pedrosa, Honda, 2:01,780
4. Danilo Petrucci, Ducati, 2:01,811
5. Andrea Iannone, Ducati, 2:01,912
6. Héctor Barberá, Ducati, 2:02,002
7. Marc Márquez, Honda, 2:02,278
8. Scott Redding, Ducati, 2:02,338
9. Aleix Espargaró, Suzuki, 2:02,539
10. Cal Crutchlow, Honda, 2:02,586
11. Maverick Viñales, Suzuki, 2:02,645
12. Pol Espargaró, Yamaha, 2:02,646
13. Andrea Dovizioso, Ducati, 2:02,650
14. Yonny Hernandez, Ducati, 2:02,916
15. Bradley Smith, Yamaha, 2:03,026
16. Michele Pirro, Ducati, 2:03,203
17. Loris Baz, Ducati, 2:03,204
18. Tito Rabat, Honda, 2:03,463
19. Eugene Laverty, Ducati, 2:03,565
20. Stefan Bradl, Aprilia, 2:03,978
21. Alvaró Bautista, Aprilia, 2:04,075

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