MotoGP 2016: Zwei Konstanten haben sich geändert
Nicolas Goubert
«Ich bin überrascht, wie nahe wir mit den Michelin-Reifen schon jetzt an den Bridgestone-Zeiten dran sind», urteilte Superstar Valentino Rossi (Yamaha) nach den dreitägigen Tests auf Phillip Island.
Tatsächlich büßte der Schnellste Maverick Viñales (Suzuki Ecstar) in 1:29,158 min lediglich 0,794 sec auf die Pole-Zeit im letzten Australien-Grand-Prix ein.
Michelin-Rennchef Nicolas Goubert will sich nichts darauf einbilden. Sein Arbeitgeber ist ab dieser Saison Alleinausrüster der MotoGP-Klasse. «Das erste Jahr ist ein Lehrjahr, auf viele Rennstrecken waren wir noch nie oder nur einen Tag mit einem Testfahrer», ist sich der Franzose bewusst. «Phillip Island zum Beispiel kannten wir gut, aber nicht mit dem neuen Asphalt.»
«Unser Ziel ist möglichst nahe dorthin zu kommen, was die Fahrer mit einem anderen Reifenhersteller gewohnt waren», so Goubert weiter. «Wir gehen nicht davon aus, dass wir im ersten Jahr diesem Stand voraus sein werden.»
Gegenüber 2015 haben sich vor allen Dingen zwei Voraussetzungen für die Fahrer geändert: Die Reifen sind anders und jeder muss mit einem standardisierten elektronischen Steuergerät fahren.
Goubert: «Aufgrund der neuen Standard-ECU wird es sehr schwierig zu vergleichen, wie viel Performance genau auf die Reifen und die Entwicklung der Motorräder zurückgeht. Die Elektronik ist schlechter, die Motorradhersteller haben ihre Maschinen verbessert. Wir hoffen, dass wir von den Rundenzeiten mit Bridgestone nicht allzu weit entfernt sein werden.»
Zusammenfassend urteilte der Michelin-Manager: «Mit Phillip Island bin ich zufrieden und schließe mich der Meinung von Valentino an. Die Piloten fuhren kein Qualifying, es waren aber alle so schnell wie letztes Jahr im Rennen, das spornt uns an. So schnell werden wir aber nicht auf jeder Strecke sein, das ist sicher. Wir sind in der MotoGP-WM, um neue Technologien zu entwickeln. Wir werden uns Schritt für Schritt verbessern.»