Valentino Rossi (7.): «Podest als vernünftiges Ziel»
Jorge Lorenzo: Nur Platz 7 im Qualifying von Le Mans
Nur Startplatz 7, und das zwei Wochen nach der grandiosen Pole-Position in Jerez: Valentino Rossi aus dem Movistar-Yamaha-Werksteam war nach dem Qualifying in Le Mans ähnlich ratlos wie am Freitag, als er sogar nur an zehnter Position lag.
Dem MotoGP-Vizeweltmeister von 2014 und 2015 fehlen 0,854 sec auf die Bestzeit von Lorenzo, selbst Marc Márquez fuhr im Q2 um 0,413 Sekunden schneller.
Solche Abstände sind üblicherweise im Rennen nicht wettzumachen.
«Wir haben heute immerhin unseren Speed und unser Potenzial verbessert», berichtete Valentino Rossi, der in der WM immer noch 24 Punkte hinter Leader Marc Márquez liegt. «Ich war heute konkurrenzfähiger als am Freitag, aber trotzdem nicht schnell genug. Leider haben wir uns nicht ausreichend gesteigert. Ich dachte, ich kann mir einen besseren Startplatz sichern, zumindest in der zweiten Reihe. Ich glaube, ich hätte das Potenzial für einen Top-5-Platz im Quali gehabt. Aber ich bin im Verkehr stecken geblieben und habe kostbare Zeit verloren.»
Tatsächlich geriet Rossi im Q2 in Gesellschaft von Pol Espargaró und Maverick Vinales. War da falsches Timing im Spiel? Ein Fehler des Teams?
«Nein, das war kein Fehler von unserer Seite. Denn leider ist Dani Pedrosa vor mir gestürzt, ich musste also den Run abbrechen und an die Box fahren», schilderte Rossi. «Ich hatte dann beim nächsten Run keine Zeit mehr, Fahrer wie Pol oder Vinales abzuschütteln. Ich musste meine Strategie völlig über den Haufen werfen. Was hätte ich tun sollen? Wenn ich Gas gebe, klemmen sie sich in meinen Windschatten. Wenn ich das Gas zudrehe, drehen sie das Gas auch zu. In so einem 15 Minuten langen Qualifying darfst du keine Zeit verlieren.»
Immerhin konnte ich am Schluss noch eine schnelle Runde hinlegen, aber sie war leider nicht wirklich das, was ich mir vorgestellt habe. Jetzt stehe ich auf Platz 7 in der dritten Reihe, meine Aufgabe ist also schwierig geworden. Doch ich hoffe, dass wir uns im Warm-up noch steigern können und uns dann ein anständiges Rennen gelingt. Wenn wir uns an zwei oder drei Stellen verbessern können, wenn ich also drei Zehntel pro Runde schneller fahren kann, sieht es fürs Rennen nicht so übel aus. Doch jetzt stehen zwei Ducati vor mir, dazu fahren noch etliche andere Jungs vor mir los. Aber es bleibt nichts anderes übrig, als alles zu versuchen...»
Wo geht die Zeit auf Lorenzo verloren? «Wir verlieren in zwei oder drei Bremszonen auf ihn und auch etwas auf der Geraden. Er kann das Bike besser abbremsen und hat dauernd 2 oder 3 km/h mehr Top-Speed. Wir müssen schauen, ob wir mit anderen Settings eine Verbesserung erzielen können.»
Angesichts der klaren Abstände zu Lorenzo und Márquez: Wird es am Sonntag für Rossi im besten Fall um Platz 3 gehen? «Wir müssen das Warm-up abwarten und dort rausfinden, ob uns eine Verbesserung der Situation gelingt. Aber es ist klar, wenn du aus der dritten Reihe losfährst, ist das Podium bereits ein vernünftiges Ziel.»