Ducati: Bisher in den Rennen nur schlecht belohnt
Das Rennen in Le Mans: Dovizioso vor Rossi und Márquez
Der renommierte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti sprach mit den Kollegen von tuttomotoriweb.com über Neuzugang Jorge Lorenzo, die GP-Pläne von Chaz Davies und die verhexten ersten fünf MotoGP-Rennen 2016.
Paolo, Gerüchten zufolge könnte Superbike-Ass Chaz Davies demnächst in der MotoGP mitkämpfen. Besteht diese Möglichkeit wirklich?
Wir haben uns diese Möglichkeit für 2017 nie überlegt. Wir hätten am liebsten einen der beiden Andreas als Lorenzos Teamkollegen, da wir einen Fahrer behalten wollen, der bei der Entwicklung des Motorrads mitgeholfen hat. Was Chaz betrifft, spielt er eine Schlüsselrolle in unserem SBK-Programm. Wir wollen weitere Rennen mit ihm gewinnen und einen SBK-Titel holen.
Das ist ein Ziel, das wir bereits diese Saison erreichen können. Wenn nicht, werden wir es nächstes Jahr versuchen. Wenn sich Chaz 2018 in der Königsklasse versuchen will, werden wir darüber nachdenken und schauen, welche Möglichkeiten es gibt. Wir haben drei Satelliten-Teams. Aber wir werden sehen, ob er auf einem starken Motorrad konkurrenzfähig sein kann. Das schauen wir uns alles gemeinsam Ende 2017 an.
Habt ihr euch schon entschieden, wann ihr den zweiten MotoGP-Fahrer neben Lorenzo bekannt geben werdet?
Bis Barcelona. Vielleicht schon früher.
Die Erwartungen mit Lorenzo im Team sind hoch.
Wenn ein Team einen Fahrer unter Vertrag nimmt, der fünf Weltmeistertitel gewonnen hat – drei davon in der MotoGP – geschieht das, weil dieses Team gewinnen will. Wir haben schon in der Vergangenheit zu verstehen gegeben, dass wir einen Champion im Team haben wollen, sobald unser Motorrad mit der Spitze mithalten kann. Lorenzo ist ein solcher Champion. Genau wie Valentino Rossi und Marc Márquez. Unser Ziel ist es, 2017 und 2018 um den WM-Titel kämpfen zu können.
Ducati scheint in dieser Saison vom Pech verfolgt zu sein.
Leider sind wir in den Rennen noch nicht proportional dafür belohnt worden, was wir in den Trainings leisten. In Jerez haben uns die Charakteristik der Michelin-Reifen und der schwache Grip der Strecke Schwierigkeiten bereitet. Dazu hatte Dovizioso mit technischen Problemen zu kämpfen, er musste deshalb ausscheiden.
Aber abgesehen von Jerez würde ich behaupten, daß wir sehr konkurrenzfähig sind – auch wenn wir das leider noch nicht wirklich beweisen und in Rennergebnisse ummünzen konnten.