MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Cal Crutchlow (LCR): Noch ein Gegner der Winglets

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow in Le Mans

Cal Crutchlow in Le Mans

Cal Crutchlow bestreitet die zweite Saison bei LCR-Honda und kämpft mit den Tücken der RC213V. Und er zählt zu den Befürwortern eines Flügel-Verbots.

Cal Crutchlow liegt nach fünf von 18 MotoGP-WM-Läufen mit fünf kargen Punkten nur auf Rang 20 der WM-Tabelle. Der Brite hat vier Rennstürze auf seinem Konto und dazu einen elften Platz.

Der LCR-Honda-Pilot stürzte zuletzt in Le Mans am Freitag im freien Training und am Sonntag im Rennen. «Dabei habe ich mich in Frankreich auf dem Motorrad recht wohl gefühlt», stellte er fest. «Das ist positiv. Der Test in Jerez hat uns geholfen.»

Crutchlow versicherte, er sei auch mit dem neuen, weicheren Hinterreifen von Michelin gut zurechtgekommen. «Nach dem Crash am Freitag musste ich erstmals mit diesem Reifen losfahren, weil er auf dem Ersatzmotorrad bereits montiert war. Ich bin damit sofort meine beste Freitag-Zeit gefahren, obwohl ich nicht wusste, wie stark ich mit ihm pushen kann. Das zeigt, dieser Reifen bietet eine gute 'heat generation' ist gut, er erhitzt sich also rascher als die Vorgänger-Versionen. Jorge ist damit in seiner zweiten Runde schon seine Bestzeit gefahren, die meisten Gegener in der fünften Runde.»

Crutchlow fuhr in den Trainings nicht immer mit den Flügeln. Dem LCR-Team stehen ohnedies nur die kleinen Winglets zur Verfügung, die auch Dani Pedrosa bevorzugt. «Ich spüre mit den Winglets keinen grossen Unterschied», meint Cal. «Doch ich glaube, mit den Flügeln haben wir weniger Wheelie-Probleme. Wir hatten in Le Mans viele Erste-Gang-Kurven. Mit den Flügeln kannst du dir beim Mapping mehr Drehmoment genehmigen. Das ist zumindest die Theorie. Man sieht das aber auch an den Daten, auch mein persönliches Gefühl bestätigt das. Wir probieren aber auch ohne Flügel genug aus, wir machen das Bike höher, dann wieder niedriger. Es gibt viele Sachen, die wir testen.»

Trotzdem zählt Cal Crutchlow wie Marc Márquez und Dani Pedrosa (er bezeichnet die Flügel sogar als «Messer») zu den Befürwortern eines Winglets-Verbots. «Wenn es nach uns ginge, sollten sie verschwinden», sagt Cal. «Ich habe mich am Samstag vor dem Frankreich-GP in Forli mit Dovi zum Abendessen getroffen. Auch meine Frau Lucy war dabei, einige Freunde, auch Jack Miller ist erschienen. Wir sind den ganzen Abend auf Dovi losgegangen und haben ihm gesagt, wie schrecklich die Ducati mit den Flügeln aussieht, wie dumm diese Winglets sind und wie gefährlich. Die Ducati-Leute kennen unsere Einstellung sowieso, weil wir unsere Meinung auch bei jedem Grand Prix in der Safety Commission kundtun. Aber es geht um Fairplay. Ducati hat diese Flügel erfunden, anscheinend bringen sie ihnen deutliche Vorteile... Das Reglement erlaubt sie. Also kann Ducati sie verwenden.»

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