Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Barcelona: MotoGP nützt jetzt Formel-1-Schikane!

Von Günther Wiesinger
Nach dem tödlichen Unfall von Luis Salom wird für Samstag und Sonntag beim Barcelona-GP die Streckenführung geändert. Statt der Zielkurve wird die F1-Schlkane befahren.

Um 19.30 Uhr war es beschlossene Sache. Die Race Direction mit Race Director Mike Webb und Safety Officer Franco Uncini sowie Dorna-Berater Loris Capirossi haben nach Meetings mit den Fahrern beschlossen, ab sofort beim Catalunya-GP im letzten Streckenabschnitt die Formel-1-Schikane zu verwenden.

Die Formel-1-Fahrer biegen nämlich vor der Kurve 12 nach rechts ab und vermeiden die High-Speed-Zielkurve, in der Lorenzo 2009 von Rossi in der letzten Runde innen überholt und ausgetrickst wurde.

Die Formel-1-Strecke ist 4,655 km lang, bis heute wurde auf der MotoGP-Strecke auf einer Länge von 4,727 km gefahren.

Wie sich diese Umstellung auf die Rundenzeit auswirken wird, lässt sich schwer abschätzen – sie wird jedenfalls ansteigen.

Im FP2 der MotoGP-Klasse gelang Jorge Lorenzo heute die Bestzeit mit 1:41,712 min. Das entspricht einem Schnitt von 167,3 km/h.

Ausserdem wurde nach dem Todessturz von Luis Salom die Frage erörtert, warum heute bei so vielen MotoGP-Pisten die Auslaufzonen mit Asphalt zugepflastert sind, während sie früher mit Kiesbetten ausgestattet waren.

Wäre Luis Salom bei seinem Ausritt durch ein Kiesbett gedonnert statt über den Asphalt, wäre sein Einschlag in den Airfences mit deutlich geringerer Geschwindigkeit passiert. Oder er hätte sich ganz vermeiden lassen!

Aber die Antwort liegt auf der Hand: Die asphaltierten Auslaufzonen werden von der Formel 1 und anderen Automobilrennserien diktiert.

Für die Autos sind die Asphalt-Auslaufzonen sicherer, denn ein vierrädriges Rennfahrzeug kann sich im Kies eingraben und überschlagen.

Nach dem Unfall von Luis Salom wird uns also eine Weile die Frage beschäftigen, ob alle heute verwendeten GP-Strecken für Autos und Motorräder kompatibel sind.

Die Änderung des Streckenverlaufs bringt die Teams in den Klassen Moto3, Moto2 und MotoGP für Samstag und Sonntag in Alarmbereitschaft, denn es müssen neue Set-ups und neue Übersetzungen ausgetüftelt werden. Aber diese Herausforderungen sind für alle Teams und Fahrer gleich.

Besonders betroffen ist die MotoGP-Klasse: Normalerweise steigen nach dem FP3 die Top-Ten der Gesamtwertung aus FP1, FP2 und FP3 ins Qualifying 2 auf.

Diesmal können wohl nur die Zeiten aus dem FP3 am Samstag gewertet werden.

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