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Marc Márquez: ABS in MotoGP & die Kunst des Bremsens

Von Manuel Pecino
Marc Márquez

Marc Márquez

Als Marc Márquez im Honda Safety Institute die Wichtigkeit von ABS bei einem Serienbike demonstrierte, verriet er im Anschluss gegenüber SPEEDWEEK.com, worauf es beim Bremsen mit einem MotoGP-Bike ankommt.

Würde ABS auch für ein Rennbike Sinn machen? «Naja, es würde mit Sicherheit einige Risiken vermindern, aber es würde wahrscheinlich auch die Spannung des Rennsports dämpfen. Mit ABS wäre es am Kurvenausgang wie jetzt, dort setzt derzeit die Elektronik die Grenzen. Das ABS würde uns aber auch in der Bremsphase einschränken. Doch für die Sicherheit auf der Straße ist es meiner Meinung nach eine großartige Entwicklung», erklärte Marc Márquez nach einem Bremsmanöver auf bewässertem Asphalt im Honda Safety Institute in Barcelona.

«Ich fuhr noch nie ein Motorrad mit ABS und wusste nicht, wie es sich verhalten würde. Daher haben sie mir gesagt: ‹Du fährst, ziehst die Bremse und siehst dann, was passiert.› Und es ist wahr, das Motorrad blieb gerade, was bisher undenkbar war.»

Ist das Bremsen der letzte Bereich, in den die MotoGP-Elektronik nicht eingreift? «Ja, beim Bremsen hängt alles von deinen Fingern und deinem Gefühl ab, aber auch von der Motorbremse, die von der Elektronik gesteuert wird. Doch auch am Kurvenausgang oder in der Kurvenmitte dreht sich nicht nur alles um die Elektronik. Auch die Position deines Körpers und das Set-up der Maschine spielen eine große Rolle. Aber ja, das Bremsen ist der einzige Bereich, in dem es ganz von uns selbst abhängt», bestätigte der zweifache MotoGP-Weltmeister.

Die fehlende Motorkraft der Honda RC213V beim Herausbeschleunigen aus den Kurven zwang die Honda-Piloten 2016 oft dazu, die verlorene Zeit beim Bremsen wieder gutzumachen. Dies führte im Fall von Marc Márquez zu seinem Sturz beim Rennen in Le Mans, aber trotzdem waren Siege in Argentinien und Austin möglich. Durch seine konstanten Leistungen führt Márquez derzeit die Gesamtwertung vor Jorge Lorenzo an.

Einige deiner Fahrerkollegen, auch Weltmeister, bevorzugen ihre Lederkombi ohne ein Airbag-System. Wie stehst du zu dieser Technologie? «Ich nutze diese Technologie seit meinem letzten Jahr in der Moto2-Klasse. Meiner Meinung nach ist alles wichtig, was die Sicherheit betrifft. Ja, die Lederkombi ist dadurch etwas schwerer und nicht so angenehm, aber für mich ist die Sicherheit am Ende wichtiger. Ich denke, dass ein Airbag in Zukunft verpflichtend sein wird. Oder zumindest gehen die Entwicklungen in diese Richtung. Es ist vielleicht unangenehmer, aber du hast nur diesen einen Körper, daher muss man sich gut um ihn kümmern.»

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