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Jorge Lorenzo: «Ducati ist zu deutlich überlegen»

Von Günther Wiesinger
Spielberg-Test: Jorge Lorenzo vor Andrea Iannone

Spielberg-Test: Jorge Lorenzo vor Andrea Iannone

Jorge Lorenzo rühmt in Spielberg die Vorteile der Ducati-Fahrer, aber er vermutet, dass die Desmosedici-Piloten den Hinterreifen zu stark verschleißen.

Jorge Lorenzo verlor am ersten Tag auf dem Red Bull Ring 1,411 Sekunden auf die Bestzeit von Ducati-Held Andrea Dovizioso.

«Wir haben nicht einen so großen Rückstand erwartet», stellte der 29-jährige Mallorquiner fest. «Der Grip ist gut, also können die Ducati-Fahrer die ganze Power nützen, die sie haben. Sie fahren uns beim Beschleunigen davon, auf den Geraden, sie haben mehr Bremsstabilität. Sie holen also beim Bremsen Zeit heraus und auf den Geraden. Wir können diesen Rückstand nirgends wettmachen.»

«Die heikelste Aufgabe ist es, hier beim Motorrad viel Bremsstabilität zu erzeugen», erklärte Jorge, der Weltmeister von 2010, 2012 und 2015. «Wir haben manchmal Probleme beim harten Bremsen mit den Michelin-Reifen, die Räder bleiben dann kurz stecken, der Reifen blockiert. Das hat teilweise damit zu tun, dass sich hier in den Bremszonen manchmal Bodenwellen befinden. Es ist sehr trickreich hier; du wirst rasch mal in deiner Kurve rausgetragen, du kommst von der Ideallinie ab. Von der Lebensdauer her sind die Vorderreifen gut. Aber das Blockieren der Räder, das macht uns Kummer. Zum Hinterreifen kann ich noch nicht viel sagen, da müssen wir zuerst einen Long-run machen. damit wir verstehen, wie viele Runden er durchhält. Und ob wir das 28-Rennen damit bestreiten und durchstehen können. Für den zweiten Tag hier haben wir eine Rennsimulation geplant.»

Was kann Yamaha bis zum Rennen tun? Lorenzo: «Wir sind wirklich überrascht von diesem großen Rückstand... Die Ducati-Fahrer überhitzen zwar den Hinterreifen mehr als wir, deshalb können sie hinten im Rennen Probleme bekommen. Einige Reifenstücke sind bei den Ducati davon geflogen... Ich weiß nicht, ob Ducati den Speed vom ersten Rennen im Rennen durchhalten kann. Wir werden sehen. Wenn wir einen Run über vier oder fünf Runden machen, sind wir weit hinter den Ducati. Das ist die Wahrheit.»

Macht sich Lorenzo Sogen um die Sicherheit hier? «Für mich sind die Kurven 1 und 3 die schlimmsten, was den Sturzraum betrifft. Du bremst vor Turn 3 bei 300 km/h. und du bist im Linksknick noch in starker Schräglage. Aber dort steht die Mauer links sehr nahe an der Piste. Wenn das Vorderrad blockiert, wenn du im Linksknick zu bremsen beginnst, dann könnte es sehr gefährlich werden, wenn du samt Motorrad nach links fliegst. In den anderen Bremszonen ist das Motorrad aufrechter. Aber wir haben hier keine perfekte Situation. Auch die Zielkurve gibt mir zu denken. Wenn du dort beim Rausfahren einen Highsider fabrizierst, kannst du in die Mauer fliegen.»

Auf dem Sachsenring gab es nur drei Rechtskurven, in Spielberg gibt es nur drei Linkskurven, aber sieben Rechtskurven, die Lorenzo nach eigenen Aussagen mehr entgegen kommen. «Bisher hilft mir das Layout hier wenig. Wir verlieren einfach beim Bremsen und auf den Geraden zu viel Zeit. Aber ich habe dreimal in Valencia gewonnen. Ich komme also auch mit vielen Linkskurven gut zurecht, wenn das Motorrad konkurrenzfähig ist. Vielleicht bin ich in Rechtskurven nur um ein Prozent besser...»

RED BULL RING-TEST – 19. Juli, 18 Uhr

1. Andrea DOVIZIOSO, Ducati, 1’23.764
2. Andrea IANNONE, Ducati, 1’24.347
3. Scott REDDING, Ducati, 1’24.461
4. Casey STONER, Ducati , 1’24.502
5. Maverick VIÑALES, Suzuki, 1’24.595
6. Hector BARBERA, Ducati, 1’24.649
7. Eugene LAVERTY, Ducati, 1’24.751
8. Danilo PETRUCCI, Ducati, 1’24.992
9. Valentino ROSSI, Yamaha, 1’25.054
10. Aleix ESPARGARÓ, Suzuki , 1’25.099
11. Yonni HERNANDEZ, Ducati, 1’25.171
12. Jorge LORENZO, Yamaha, 1’25.175
13. Jack MILLER, Honda, 1’25.345
14. Cal CRUTCHLOW, Honda, 1’25.438
15. Loris BAZ, Ducati, 1’25.994
16. Mika KALLIO, KTM, 1’26.056
17. Tito RABAT, Honda, 1’26.195
18. Tom LÜTHI, KTM, 1’26.405

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