Valentino Rossi (Yamaha/5.): «Wir sind nahe dran»
Valentino Rossi
Platz 2 hinter Iannone im FP1 in Brünn, dann Platz 5 mit 0,334 sec Rückstand auf Márquez im FP2 – der Freitag beim GP von Tschechien verlief für den WM-Dritten Valentino Rossi recht verheißungsvoll.
«Ich bin recht zufrieden mit diesem ersten Tag, denn ich habe schon am Vormittag ein gutes Gefühl mit dem Motorrad und mit den Reifen bekommen», schilderte der 37-jährige Italiener. «Ich war sehr neugierig, denn in der Vergangenheit haben die Michelin hier in Brünn im Vergleich zu den Bridgestone stark gelitten. Aber heute war alles in Ordnung, auch das Niveau der Rundenzeiten konnte sich sehen lassen. Wir schon in der Früh ziemlich schnell.»
«Am Nachmittag haben wir viel gearbeitet, aber wir haben sicher noch viel Arbeit vor uns», ergänze der Yamaha-Werkspilot. «Denn die Reifenwahl ist noch völlig offen. Wir haben drei Optionen und zehn Reifen für vorne, die wir im Rennen nehmen können, dazu zwei Mischungen für hinten. Die Reifenwahl wird also wichtig. Wir müssen also zuerst die Rennreifen auswählen, erst dann können wir uns um das ideale Setting dafür kümmern.»
«Im FP2 am Nachmittag war ich Fünfter, aber die Rundenzeit war recht gut, wir sind sehr nahe dran. Wir sind sechs, sieben Fahrer mit einer ähnlichen Pace fürs Rennen. Meine Pace ist ansehnlich, also bin ich recht happy mit diesem Freitag. Etwas Sorgen macht mir das Wetter, denn am Sonntag soll es regnen... Ich hoffe, diese Vorhersage ändert sich noch.»
Es gibt sechs bis sieben Fahrer, die bisher in Brünn eine starke und ähnliche Rennpace haben. Marc Márquez gehört nicht dazu. Bietet sich für Yamaha also die Chance, in Brünn viele Punkte wettzumachen?
Rossi: «Im Moment haben ich, Jorge und Iannone die beste Pace. Aber es ist erst Freitag. Viñales ist schnell, Dovizioso ist mit neuen Reifen schnell, dann lässt er nach. Márquez ist ein großes Fragezeichen, weil er im FP1 nicht so schnell war und im ganzen FP2 stark gelitten hat. Aber am Schluss hat er hinten und vorne die Reifen gewechselt und zwei fantastische Runden hingelegt. Jetzt müssen wir verstehen, wie er sich am Samstag steigert. Bis Sonntag kann sich noch viel ändern.»
In Brünn wurden am Freitag in der Zielkurve viele Rundenzeiten annulliert, weil die Fahrer dort durch die neue Streckenmarkierung irritiert waren. Rossi: «Es war nicht klar, wie wir uns dort verhalten müssen. Niemand hat eine Silbe zu uns gesagt. Es gab vor dem Freitag-Training dazu null Kommunikation. Normal wird die Zeit gestrichen, wenn du über den Bordstein drüber fährst. Aber in diesem Fall wurden viele Zeiten gestrichen, weil zwar die Kerbs zu Ende sind, aber dann noch Asphalt kommt, und ich habe erst im FP2 kapiert, was dort erlaubt ist und was nicht, was als Off-Track-Excursion zählt und geahndet wird. Ich werde also am Samstag einen Meter weiter innen bleiben. Ich habe bisher nicht gewusst, dass der Asphalt außerhalb des Bordsteins nicht mehr zur Piste gezählt wird. Aber ich will mich nicht beschweren, denn das war vorher eine gefährliche Stelle. Jetzt wissen wir Bescheid und werden uns bemühen, brav auf der Piste zu bleiben.»