Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jorge Lorenzo (3.): «Rossi hat eine ähnliche Pace»

Von Sharleena Wirsing
Jorge Lorenzo auf der Yamaha M1 in Brünn

Jorge Lorenzo auf der Yamaha M1 in Brünn

Jorge Lorenzo kritisierte in Brünn die Art und Weise, wie die Öffentlichkeit auf seine Schwäche vor der Sommerpause im Regen reagiert hatte. Für den Brünn-GP sieht er Rossi als einen der Hauptgegner.

Ist nun der alte Jorge zurück? «Der alte Lorenzo? Nur für zwei Rennen», lachte Lorenzo nach Platz 3 mit nur 0,137 sec Rückstand am Freitag in Brünn. «Nein, für mich wird dieser Sport manchmal zu einseitig betrachtet. Wenn du zwei nicht so gute Rennen hast, dann bist du sofort in der Krise oder nicht gut genug. Doch ich habe das schon einmal erklärt: Die Reifen sind in diesem Jahr andere. Sie erfordern einen anderen Fahrstil – vor allem bei kaltem Wetter. Ein Fahrer, der sehr sanft und rund fährt, hat damit Probleme – zumindest auf diesen Strecken. Wir müssen abwarten, wie es läuft, wenn es das nächste Mal kalt oder nass ist. Werden wir dieselben Probleme haben? Vielleicht. Wenn das so ist, dann muss ich Schritt für Schritt versuchen, besser zu werden.»

«Unter normalen Bedingungen war ich aber immer vorne dabei. Es gab kein Problem mit mir oder meinem Kopf. Manche Leute sagten, ich hätte psychologische Probleme oder Ähnliches... Nichts. Ich war stark in Österreich und bin es auch hier», stellte der Weltmeister fest.

Marc Márquez, der in der Gesamtwertung 43 Punkte vor Lorenzo liegt, konnte sich im letzten Run des zweiten Trainings deutlich steigern und schoss an die Spitze. «Das war ziemlich seltsam», bemerkte Lorenzo. «Im letzten Run hat er mehr als eine Sekunde gefunden. Ich kenne den Grund dafür nicht. Natürlich hat ihm dabei der neue Hinterreifen geholfen, aber vielleicht hat er auch etwas gefunden. Einen anderen Vorderreifen oder etwas am Bike. Ich weiß nicht warum, aber seine Steigerung war deutlich. Er fährt am Limit, ist aber sehr stark. Natürlich fährt er mit viel Risiko und aggressiv, aber er ist sehr schnell. Er zeigt wahrscheinlich mehr, als das Bike eigentlich erlaubt. Aber seine Maschine ist nicht schlecht, denn niemand kann die WM-Tabelle anführen, wenn er um die Strecke rennt. Natürlich fährt er sehr gut und schnell, aber mit viel Risiko.»

Michelin lieferte für den Brünn-GP einen neuen Hinterreifen, der bereits am Montag nach dem Barcelona-GP getestet wurde und in den Mischungen weich und medium zur Verfügung steht. «Ich konnte beide Hinterreifen bereits ausprobieren und zwei der drei Mischungen für die Front. Der weiche Hinterreifen bot mehr Grip, aber wir müssen noch prüfen, ob er eine Renndistanz übersteht.»

Was die Race-Pace betrifft, liegen Lorenzo, Rossi, Iannone, Dovizioso und Viñales eng beisammen. Marc Márquez scheint über eine Renndistanz derzeit noch nicht in ihrer Liga spielen zu können. Ist das eine weitere gute Gelegenheit, um Punkte auf den Spanier gutzumachen? «Wir sahen von Márquez einen sehr guten letzten Run, er fuhr zwei schnelle Runden. Nun müssen wir abwarten, ob er am Samstag fünf, sechs oder acht Runden hintereinander im Bereich von 1:56,0 oder hohen 1:55er-Zeiten fahren kann. Wenn das so ist, dann ist er auch im Kampf vorne dabei. Doch auch Iannone und Ducati sehen stark aus. Valentino hat eine sehr ähnliche Pace wie ich. Maverick ist ein Fragezeichen. Ich weiß nicht, wie stark er über eine Renndistanz ist. Daher denke ich, dass drei oder vier Fahrer als Favoriten für ein Rennen unter normalen Bedingungen gelten können.»

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