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Misano-GP: Startverbot für Andrea Iannone

Von Günther Wiesinger
Andrea Iannone

Andrea Iannone

Bei einer weiteren Untersuchung des lädierten Brustwirbels T3 (als Folge des Sturzes im FP1) gab es Samstagfrüh in Misano Klarheit: Andrea Iannone bekam Startverbot.

Nach dem Crash in der fünften Runde im ersten freien MotoGP-Training auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli war fraglich, ob Andrea Iannone für das Ducati-Team den Misano-GP fortsetzen könnte.

Denn die Ärzte im Krankenhaus von Cesena rieten dem WM-Sechsten Iannone zu einer Pause zwischen 15 und 20 Tagen.

Dann kehrte «The Maniac» Iannone ins Fahrerlager zurück. In der Clinica Mobile sagten ihm die Ärzte, er könnte trotz des angebrochenen Brustwirbel und Flüssigkeit zwischen den Wirbel T3 und T4 eventuell am Samstag das dritte freie Training bestreiten.

Für Samstag 9 Uhr wurde eine weitere medizinische Untersuchung im Beisein des offiziellen italienischen Rennarztes Dr. Eraldo Berardi angesetzt.

Einige renommierte Ärzte schüttelten angesichts dieser Diskussionen den Kopf. Würdest du eine Rennteilnahme für Inanone empfehlen, fragte ich den berühmten spanischen Arzt Dr. Xaxier Mir.

Er wandte sich nur kopfschüttelnd ab und verdrehte die Augen.

Und schliesslich siegte die Vernunft: Iannone wurde in Misano um 9.45 Uhr endgültig für «unfit to race» erklärt.

Es sind zwar schon 23 Jahre vergangen. Aber wir erinnern uns bestens: 1993 erlitt Halbliter-Weltmeister Wayne Rainey bei einem Crash in Donington Park eine Wirbelverletzung. Sein deutscher Physiotherapeut Gerd Borghoff sagte ihm: Wenn du in Misano beim nächsten Rennen teilnimmst, lege ich aus Protest meine Arbeit nieder.»

Der Rest ist bekannt. Yamaha-Star Rainey fuhr trotz des angeknacksten Wirbels in Misano, um die Chance auf den vierten 500-ccm-Titelgewinn in Serie aufrecht zu halten. Er stürzte im Rennen und sitzt seither im Rollstuhl. Borghoff war nicht angereist.

Aus diesem Grund liessen Honda und das Marc VDS-Team den Assen-Sieger Jack Miller in Brünn nach dem heftigen Spielberg-Crash nicht fahren. «Ich habe am Donnerstag in Brünn zu Jack gesagt: Ich will dich nicht in 20 Jahren im Rollstuhl durch meine Box fahren sehen», erklärte Marc-VDS-Teamprinzipal Michael Bartholemy.

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