MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Motorenentwicklung eingefroren: Ducati ist dagegen

Von Günther Wiesinger
Ducati-Asse Andrea Dovizioso vor Michele Pirro: Jetzt ist die Entwicklung eingefroren

Ducati-Asse Andrea Dovizioso vor Michele Pirro: Jetzt ist die Entwicklung eingefroren

Honda und Yamaha haben am aktuellen MotoGP-Motorenreglement nichts auszusetzen. Aber Ducati-Renndirektor Gigi Dall'Igna wünscht sich zumindest ein «engine upgrade» pro Saison.

In der MotoGP-Weltmeisterschaft ist die Motorenentwicklung ab dem Saisonstart in Doha/Katar eingefroren, das ist schon seit drei Jahren so.

2014 und 2015 durften Honda und Yamaha nur fünf Motoren pro Fahrer und Saison verwenden.

Für 2016 wurde das Saisonkontingent auf sieben Triebwerke erhöht. Nach dem Wegfall der Open-Class und einer ausreichenden Anzahl von Podestplätzen fällt jetzt auch Ducati darunter. Und Ducati beharrte auf sieben Motoren, 2015 durften sie sogar noch zwölf Exemplare verbrauchen. Nur die Neueinsteiger Aprilia und Suzuki dürfen in diesem Jahr neun Motoren verheizen, 2017 KTM ebenfalls.

Aber langsam fragen sich manche Hersteller, ob das System der verbotenen Motorenweiterentwicklung wirklich Sinn macht in einem so dynamischen Sport wie MotoGP.

Honda verfügt über die längsten Laufzeiten der RC213V-Motoren, deshalb halten die Japaner das aktuelle Reglement für sinnvoll. «Ich glaube nicht, dass wir etwas ändern sollten», sagt

HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto. «Wir haben die Entwicklung eingefroren, weil wir dadurch während der Saison Geld sparen für die Herstellung neuer Motoren. Warum sollten wir jetzt dieses Geld wieder ausgeben? Und warum sollen die solche Vorschriften jedes Jahr neu in Frage stellen? Das verstehe ich nicht.»

«Wir haben jetzt im Vergleich zu 2015 sieben statt fünf Motoren, das hat die Kosten schon ausreichend erhöht», sagt Yamaha-Rennchef Kouichi Tsuji. «Das verursacht erhebliche Zusatzkosten. Wenn Upgrades währen der Saison verboten sind, halten wir das für ein sehr gutes System. Wenn wir die Entwicklung während der Saison erlauben, werden die Kosten wieder explodieren. Wozu? Wir sehen keinen Sinn dahinter. Und es stellt sich die Frage, ob nicht die Zuverlässigkeit leiden würde. Momentan haben wir einen guten Kompromiss. Sieben Motoren, keine Upgrades, das passt tadellos.»

Nur Gigi Dall'Igna, General Manager von Ducati Corse, widerspricht seinen Kollegen aus Japan. «Die eingefrorene Motorenentwicklung kann zu einem hartnäckigen Problem werden, wenn dir bei den Wintertests ein schwerwiegender Fehler unterläuft», wirft er ein. «Wenn du beim ersten Rennen mit einem problematischen Motor konfrontiert bist, musst du dich mit diesem Problem ein Jahr lang herumschlagen – 18 Rennen lang. Aus diesem Grund bin ich der Meinung, man sollte zumindest eine Änderung während der Saison erlauben. Wir haben diese Idee in den Sitzungen des Hersteller-Bündnisses MSMA sehr ausgiebig diskutiert. Aber bei manchen Herstellern ist bei diesem Thema keine Bereitschaft zu Diskussionen zu spüren. Es ist deshalb sinnlos, noch einmal darüber zu diskutieren», ärgert sich Ducati-Renndirektor Gigi Dall'Igna.

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