Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Ein starkes Finish abliefern

Kolumne von Sandro Cortese
Sandro Cortese beim Australien-GP

Sandro Cortese beim Australien-GP

Ich will bei den letzten beiden WM-Rennen den fünften WM-Rang sicherstellen und Selbstvertrauen für 2011 tanken.

Durch den Sturz in der dritten Runde des Australien-GP auf Phillip Island bin ich in der WM-Tabelle vom fünften auf den siebten Platz zurückgefallen; Esteve Rabat und Efren Vazquez liegen jetzt fünf beziehungsweise vier Punkte vor mir.

Klar, habe ich mir vorgenommen, den fünften WM-Rang bei den letzten zwei WM-Rennen in Estoril und Valencia zurückzuerobern. Ich will jetzt noch zwei wirklich gute Ergebnisse erzielen und dadurch meinen sechsten WM-Rang von 2009 verbessern.

Für unser Team steht bei den letzten beiden Grands Prix viel auf dem Spiel. Mein Teamkollege Marc Marquez führt in der WM mit zwölf Punkten Vorsprung. Er befindet sich in beneidenswerter Form, wie seine elf Trainingsbestzeiten und neun Saisonsiege zeigen. Marc sollte es gelingen, seine Herausforderer Nico Terol und Pol Espargaró in Schach zu halten.

Bei so einem starken Teamkollegen gerät man als Fahrer natürlich unter Druck. Man kann aber auch viel von den Stärken so eines Ausnahmekönners lernen. Marc ist mit seinen 17 Jahren schon unheimlich reif und clever; er macht kaum Fehler, sein Manager Emilio Alzamora hat ihn bisher immer vorbildlich beraten und ihm die besten Voraussetzungen für den Erfolg geschaffen.

Ich bin mir bewusst, dass ich trotz grösserer Erfahrung weder die Konstanz noch den Speed von Marc Marquez habe. Ich habe aber in diesem Jahr nach Aufholjagden oft gute Resultate erzielt. Ich bin in den Trainings besser als im Vorjahr, aber ich muss in den ersten zwei, drei Rennrunden mehr Ruhe und Rhythmus reinbringen, um die Fehlerquote zu reduzieren.

Ich habe in diesem Jahr drei Nuller und dazu zwei weitere schlechte Resultate (Elfter in Jerez, Zwölfter in Motegi) erzielt. Manchmal lag es an technischen Problemen wie in Jerez, aber oft waren auch Fahrfehler schuld, oder die falsche Reifenwahl wie in Brünn, wo ich nur 16. geworden bin.

Nächstes Jahr werden mit Marc Marquez, Pol Espargaró und Bradley Smith drei starke Gegner in der Moto2 fahren. Es besteht also die Chance, konstant und Podestplätze zu fighten. Vielleicht können wir sogar den WM-Titel anpeilen. Ich werde alles daran setzen, um in meiner siebten 125-ccm-GP-Saison allen Ansprüchen gerecht zu werden.

Bei Marc habe ich auch gesehen, dass ich noch intensiver mit den Technikern zusammenarbeiten muss, um beim Set-up die letzten Zehntelsekunden zu finden. Ich möchte bei den Wintertests ganz dicht an den Gegnern dran sein, dadurch Selbstvertrauen tanken und nicht wieder acht Rennen brauchen, bis mir der erste Podestplatz gelingt, wie es in dieser Saison der Fall war.

Am liebsten wäre mir, wenn ich das nötige Selbstvertrauen schon in den nächsten zwei Wochen tanken könnte. Mit zwei Spitzenergebnissen könnte ich nicht nur den Winter besser geniessen, sondern auch die Verträge für 2011 rascher unter Dach und Fach bringen.

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