Die Phillip Island-Affäre
Von Kay Hettich
© Gold & Goose
Nicky Hayden gehörte 2010 zu den Sturzopfern
Lediglich zehn Grad Luft- und Asphalttemperatur herrschten letzte Saison beim ersten Freien Training beim Australien-GP. Dazu machten starke Winde und heftiger Regen die ohnehin riskante Suche nach dem Limit zum Lotteriespiel. Reihenweise purzelten Piloten von ihren Motorrädern: Alleine im Qualifying der MotoGP lagen [*Person Nicky Hayden*] (USA), [*Person Loris Capirossi*] (I) und [*Person Hector Barbera*] (E) auf der Nase.
Das Problem: Dorna und Phillip Island haben einen bis 2016 laufenden Vertrag, der den «Aussies» die Monate September und Oktober zusichert. Ezpeleta will das Meeting in Phillip Island ab 2012 aber bereits im März stattfinden lassen. Bislang zeigt sich die Phillip Island Motor Sports Pty Ltd. wenig begeistert von dieser Idee und pocht auf Einhaltung des Vertrages.
Die Frage ist, was der Veranstalter mit seinem Protest bezweckt. Einerseits ist im Februar zwar bereits die Superbike-WM zu Gast und Ende März die Formel 1 in Melbourne. Doch will man wirklich auf die Königsklasse auf zwei Rädern verzichten? Wohl kaum.
Der Widerstand von Phillip Island steht zudem auf tönernen Füssen. Denn über die guten Beziehungen zur FIM könnte die Dorna leicht dafür sorgen, dass die Homologation der Strecke erlischt und die Dorna nicht einmal Vertragsbruch begehen muss, um Phillip Island 2012 aus dem Kalender zu kegeln.Alternativen gibt es zur Genüge und Australien gehört 2011 mit nur zwei Teilnehmern nicht gerade zu den wichtigsten Nationen.
Es wird am Ende also darum gehen, durch Verhandlungen das wirtschaftlich beste Ergebnis zu erzielen. Bis dahin geht das Säbelrasseln weiter.