Rossi testet Ducati-Superbike in Misano
Valentino Rossi
«Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit», versicherte Valentino Rossi bei der Ducati-Teampräsentation in Madonna di Campiglio vor zwei Wochen und meinte damit die rechtzeitige Genesung seiner Mitte November operierten rechten Schulter. Der neunfache Weltmeister macht sich Sorgen punkto Beweglichkeit («Die brauche ich, um mich hinter der Verkleidung verstecken zu können») und der nötigen Kraft für die Bremszonen.
Am Dienstag (1. bis 3. Februar) beginnen in Sepang/Malaysia die ersten MotoGP-Testfahren dieses Winters. Und Valentino Rossi weiss, dass er nur beim Motorradfahren herausfinden kann, welche Fortschritte die Rehabiliation und sein Konditionstraining bisher gemacht haben.
Deshalb hat sich der neunfache Weltmeister kurzfristig entschlossen, diese Woche auf dem «Misano World Circuit» das neue Ducati-1198-Superbike zu testen. Der bald 33jährige Italiener nützt diesen Test, um einen genauen Eindruck vom Zustand der rechten Schulter zu erhalten.
Rossi hatte sich am 11. April bei einem Motocross-Unfall eine langwierige Schulterverletzung zugezogen, die ihn während der ganzen Saison 2010 behinderte. Als er Mitte Januar erzählte, er werde erst im April oder Mai wieder 100-prozentig fit sein, hielten das viele Experten für eine starke Übertreibung und eine vorsorgliche Ausrede für den Fall, dass die Ducati bei den ersten Rennen noch nicht konkurrenzfähig ist.
Aber dieser überraschend anberaumte Test mit einem Superbike (für MotoGP-Piloten gilt bis 31. Januar Testverbot mit GP-Maschinen) ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Rossi wirklich noch stark verunsichert ist. «Es sieht so aus, als würde ich in Sepang mit meinen Kräften haushalten müssen», liess Rossi anklingen.