Für Ran Yochay (21) war Europa wie ein anderer Stern
Mittlerweile hat sich Ran Yochay an Europa gewöhnt
Die Motorsport-Karriere von Ran Yochay mit Motocross und Enduro und entwickelte sich über Supermoto hin zum Rennsport in der 300er-Kategorie und seit diesem Jahr in der neuen Women’s Circuit Racing World Championship, kurz WorldWCR. Auf Asphalt fährt die 21-Jährige erst seit 2018.
Dazu muss man wissen: Motorsport ist in Israel unterentwickelt. Es gibt zwei in Betrieb befindliche Rennstrecken, keine davon hat einen aktuellen Standard. Mit 2,1 km ist MotorCity Israel die längste Piste.
«Das schnelle Fahren war für mich schwierig zu lernen. Ich musste selbst herausfinden, was man dafür tun muss. Als ich dann erstmals in Europa fuhr, war das ein Schock. Es war wie eine andere Welt für mich – wie eine Reise ins Weltall», beschrieb Yochay ihre damaligen Eindrücke. «Schon die einfachsten Dinge in Europa waren für mich unglaublich. Eine Box zu haben oder die Trucks der Teams, das hat mich umgehauen. Wir versuchen, das in Israel auch zu erreichen, aber das wird noch lange dauern. Selbst die Trainer in Israel sind Fahrer, die sich selbst alles beigebracht haben. Ich war viele Male in Spanien und habe dort Zeit mit Trainern verbracht.»
Die Teamkollegin von Terra & Vita-Pilotin Sara Sanchez hatte das Glück, einen rennsportbegeisterten Vater zu haben, der eine der wenigen Rennstrecken erbauen ließ.
«Er hat sie, glaube ich, 2017 eröffnet. Es war die erste Straßenrennstrecke in Israel und danach wurden zwei weitere gebaut. Sein Ziel ist es, den Motorsport in Israel zu entwickeln. Der Rennsport steht hier noch ganz am Anfang», erklärte Yochay. «Im Laufe der Jahre haben die Leute angefangen, den Sport besser zu verstehen. Derzeit kommen viele Straßenfahrer, um es auf der Rennstrecke zu probieren, und das ist unsere Hauptarbeit auf der Strecke. Wir haben die israelische Meisterschaft, aber es sind nicht viele Fahrer dabei. Es fängt gerade erst an, sich langsam zu entwickeln.»
Obwohl Yochay zu den unerfahrenen Pilotinnen zählt, schlägt sie sich hervorragend. Platz 5 im zweiten Lauf in Donington Park war ihr bestes Finish, in den bisher sechs Rennen erzielte sie vier Top-8-Ergebnisse. Nur mit der anspruchsvollen und schwer zu erlernenden Piste in Portimão hatte die Gesamtsiebte Schwierigkeiten und wurde 15. und 12.