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Max Werner (Fantic): Holeshot mit Angina und Fieber

Von Thoralf Abgarjan
Am Samstag blieben die Motorräder von Werner unter dem Teamzelt stehen

Am Samstag blieben die Motorräder von Werner unter dem Teamzelt stehen

Geschwächt von einer Angina katapultierte sich Maximilian Werner (Fantic) zum Holeshot und verteidigte am Ende mit Rang 10 seinen dritten Tabellenrang. Werners Trainer Christoph Selent erklärt seine Taktik.

Christoph Selent hat sich in der Motocross-Szene als Trainer längst einen Namen gemacht. Er betreut zur Zeit Maximilian Werner und Henry Jacobi. Für Jacobi hatte er vor einigen Jahren bereits das Trainingsprogramm zusammengestellt. Der Trainer erklärte am Rande des Deutschland Grands-Prix gegenüber SPEEDWEEK.com Einzelheiten über das Dilemma von Maximilian Werner, der vor seinem Heim-Grand-Prix in der EMX125 beste Podiumschancen hatte. Zuletzt stand der Thüringer viermal in Folge auf dem EMX125-Podium. Ausgerechnet vor seinem Heimrennen geriet er in gesundheitliche Probleme.

«Max ist Mitte der Woche erkrankt», erklärt der Trainer. «Am Donnerstag wurde festgestellt, dass es eine schwere und eitrige Angina ist. Er hatte hohes Fieber und konnte zwei Tage lang nichts essen. Nachdem er die Antibiotika eingenommen hatte, ging es ihm am Freitag besser. Wir haben uns dazu entschieden, am Samstag das freie Training auszulassen und sind im Zeittraining notdürftig nur ein paar Runden gefahren, um die Qualifikation zu schaffen. Zum ersten Lauf am Samstag sind wir aber nicht angetreten, weil es sehr warm war, Max Fieber hatte und die Strecke unheimlich zerfahren und anspruchsvoll war. Wir haben taktiert, wie wir die maximale Punktzahl holen und den Schaden begrenzen können. Der zweite Lauf ist ja am Sonntag-Früh. Da ist es noch kühler und die Strecke ist nochmal geschoben, so dass die Streckenbedingungen etwas einfacher sind.»

Von der Krankheit gezeichnet ging Werner also am Sonntag-Vormittag an den Start und startete von einer Mittelposition des Startgatters in den zweiten Wertungslauf. Trotz seiner schlechten Ausgangsposition am Start ließ der Thüringer am Ende der Startgeraden das Gas voll stehen und katapultierte sich prompt zum Holeshot. Nach der ersten Auffahrt ging er in Führung, strauchelte aber kurz in einer Bodenwelle und touchierte den Laufsieger des ersten Rennens, Mathis Valin (GASGAS), der zu Boden ging und in der Folge eine Aufholjagd starten musste.

Werner konnte bis zur Hälfte des Rennens P2 hinter dem späteren Sieger Janis Martins Reisulis (Yamaha) halten, musste dann aber seinem Zustand Tribut zollen. Er fiel in der zweiten Rennhälfte auf Rang 10 zurück. Damit konnte der Thüringer aber immerhin Tabellenrang 3 verteidigen!

«Den Umständen entsprechend haben wir das Wochenende sehr gut gemeistert», sagt Selent. «Er hat den Fokus auf den Start gelegt, die ersten Runden so hart wie möglich mitgezogen und hat den Rest verwaltet. Das lief gut und ich bin unter diesen Umständen zufrieden mit dem Ergebnis.»

Die Tageswertung gewann Tabellenführer Janis Martins Reisulis (Yamaha) mit einem 2-1-Ergebnis vor dem Franzosen Mathis Valin (GASGAS, 1-6) und dem Dänen Mads Fredsoe (KTM, 4-4).

Das ganze Interview mit Christoph Selent finden Sie unten im Video.

Ergebnis EMX 125 Talkessel:

1. Janis Martins Reisulis (LT), Yamaha, 2-1
2. Mathis Valin (F), GASGAS, 1-6
3. Mads Fredsoe (DK), KTM, 4-4
...
14. Maximilian Werner (D), Fantic, DNS-10

Stand EMX125 nach 6 von 10 Läufen:

1. Janis Martins Reisulis (LT), Yamaha, 266
2. Mathis Valin (F), GASGAS, 245, (-21)
3. Maximilian Werner (D), Fantic, 184, (-82)
4. Vitezslav Marek (CZ), KTM, 180, (-86)
5. Elias Escandell (E), Fantic, 179, (-87)


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