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Daytona: MXoN 2018 in den USA

Von Thoralf Abgarjan
Youthstream und 'MX Sports Pro Racing' arbeiten künftig in den USA zusammen

Youthstream und 'MX Sports Pro Racing' arbeiten künftig in den USA zusammen

Der Promoter der Motocross-WM, Youthstream, wird ab sofort mit dem Promoter der Lucas Oil Pro Motocross Championship, 'MX Sports Pro Racing', auf der Basis einer strategischen Partnerschaft kooperieren.

Eine Delegation unter der Leitung von Youthstream-Vizepräsident David Luongo traf sich am Rande des 10. WM-Laufs zur Supercross-WM in Daytona mit Vertretern des US-Promoters 'MX Sports Pro Racing', angeführt von seinem Präsidenten, Davey Coombs.

'MX Sports Pro Racing' ist der Promoter der Lucas Oil Pro Motocross Championship (US-Outdoors).

Youthstream und 'MX Sports Pro Racing' gaben in einer Pressekonferenz in Daytona eine strategische Partnerschaft bekannt, bei der es um zukünftige WM-Läufe in den USA sowie MXoN-Rennen in den USA geht.

AMA Präsident David Atlas sowie die anwesenden hochrangigen AMA-Vertreter erklärten ihre Unterstützung für das vorgestellte Projekt.

Hintergrund sind die Querelen um den abgesagten US-Grand-Prix am 3. September, der nach dem ursprünglichen Kalender wieder in Charlotte stattfinden sollte, Ende Februar aber abgesagt wurde.

Youthstream erklärte, dass am 3. September auf jeden Fall ein US-Grand-Prix stattfinden werde, nannte aber noch keinen Austragungsort.

«Der US-Grand-Prix in diesem Jahr wird die erste Veranstaltung im Zuge dieser neuen Partnerschaft sein», hieß es von Youthstream.

Motocross der Nationen 2018 in den USA
Das Motocross der Nationen wird im kommenden Jahr (2018) in den USA stattfinden. Ein Austragungsort wurde jedoch ebenfalls offengelassen.

«Die Partnerschaft zwischen Youthstream und 'MX Sports Pro Racing' wird sicherstellen, dass die künftigen US-Grand-Prix' nachhaltige Erfolge werden. Die USA sollen eine feste Größe im globalen Rennkalender der WM werden. Niemand kennt den Motocross-Sport und seine bewegte Geschichte in Amerika besser als Familie Coombs. Ihr Wissen wird uns helfen, den US-Grand-Prix voranzubringen und ihm eine Tradition zu geben. Wir wollen die besten Fahrer der Welt an einem Platz zusammenbringen und die Veranstaltung zu einem Vorzeige-Grand-Prix machen», erklärte Luongo.

Unterschiedliche Reglements von AMA und FIM
Eine der größten künftigen Herausforderungen wird in diesem Zuge auch die überfällige Angleichung der Reglements zwischen FIM und AMA sein. In den USA ist Treibstoff mit höherem Oktangehalt erlaubt und wird von allen Teams und Fahrern auch verwendet. Die US-Motoren sind darauf abgestimmt, werden entsprechend höher verdichtet und verfügen über mehr Leistung und Drehmoment. Die Verwendung dieses Treibstoffs ist aber in der Weltmeisterschaft laut FIM-Reglement untersagt. Bei US-Grand-Prix-Rennen werden diese Regeln zugunsten der US-Starter aufgehoben, wodurch für die einheimischen Piloten ein Vorteil entsteht. Ähnlich ist die Situation beim Motocross der Nationen, wo den amerikanischen Teams Sonderregelungen eingeräumt werden.

Könnten die Grand-Prix-Teams denn nicht auch von den Sonderregelungen Gebrauch machen und bei US-Rennen oder beim MXoN ebenfalls den höheroktanzahligen Kraftstoff nach AMA-Reglement einsetzen? Theoretisch ja, aber praktisch nein, wie von den WM-Teams zu hören ist. Die gesamte Test- und Abstimmungsarbeit wird nach FIM-Reglement vorgenommen. Würde man für ein Rennen auf anderen Treibstoff also andere Motoren, Verdichtungen, Zündzeitpunkte usw. umsteigen, müsste die Abstimmungsarbeit von Null beginnen. Deshalb bevorzugen die Teams in diesen Fällen den Treibstoff nach FIM-Norm zu benutzen, fahren mit geringerer Verdichtung und nehmen sogar weniger Leistung in Kauf.

Gleiches gilt für die US-Teams: Würde man auf die Einhaltung des FIM-Reglements pochen, stünde kein US-Team bei einem US-Grand-Prix oder MXoN am Start, denn auch sie haben ihr gesamtes Basis-Setup auf das gültige AMA-Reglement ausgerichtet und können ebenfalls nicht 'eben mal so' umsteigen, jedenfalls nicht im Bereich des Hochleistungssports.

Eben sowenig ist das AMA-Reglement nicht einfach auf das FIM-Reglement übertragbar, denn US-Treibstoff ist z.B. in Europa gar nicht erhältlich und müsste separat importiert werden. Nach Schätzungen kostet ein Liter dann zwischen 7 und 10 Euro. Das ist kein Problem für die Werksteams, aber wie geht man mit den Reglements für die nationalen oder internationalen Serien um, die nicht zur Weltmeisterschaft gehören?

Ein gordischer Knoten, dessen Lösung wohl noch in weiter Ferne liegt. Die strategische Partnerschaft könnte der Anfang sein, diese Probleme in einer globalisierten Welt für die Zukunft anzugehen.

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