Sidecarcross: Vanluchene spannt Glenn Janssens ein
Karriere-Ende nur vorläufig: Glenn Janssens mit Julian Veldman 2022
Mancher Insider hatte damit gerechnet, dass nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt von Nicolas Musset das Smartphone von Lari Kunnas Signale aus Belgien empfangen würde. Schließlich hatte der Beifahrer-Weltmeister von 2022 in der Szene deponiert, dass er – mit Aussicht auf den WM-Titel – durchaus für ein Comeback bereit wäre. Ein Angebot von Marvin Vanluchene hätte der Finne wohl am wenigsten abgelehnt.
Doch warum in der Ferne schweifen, dachte sich der Weltmeister offensichtlich und kontaktierte seinen Landsmann Glenn Janssens. Der erklärte sich sofort bereit, in die Bresche zu springen. Und so präsentierte sich das frisch formierte Team auf Facebook mit einem Videoclip.
Mit Janssens konnte der Champion ohne Zweifel einen Top-Beifahrer als Partner gewinnen. Seinen ersten internationalen Erfolg verbuchte der Belgier 2015 im Boot von Nick Janssens mit dem Gewinn der IMBA-Europameisterschaft. In der WM kam das Duo danach nicht recht in Schwung und so heuerte Glenn für 2018 bei Julian Veldman an. Mit dem Niederländer fuhr er auf Anhieb den fünften WM-Rang ein. Nach der Corona-Zwangspause stand er im Boot von Koen Hermans und wurde Vierter. Für 2022 verpflichtete er sich wieder bei Veldman. Zur Mitte der Saison an dritter Stelle zerplatzten die Medaillen-Träume mit einem schweren Sturz beim Grand Prix in Lange/EST. Immerhin reichten die zuvor gesammelten Punkte für den sechsten Endrang. Doch mit seiner Schulterverletzung hatte Janssens keine Ambitionen auf einen Wiedereinstieg.
Mittlerweile ist Janssens jedoch wieder fit und will mit Vanluchene die vielleicht einmalige Chance nutzen, sich am Ende der Saison die Gold-Medaille umhängen zu lassen. Besser können die Voraussetzungen für dieses Ziel kaum sein.