Philipp Freitag: Erst Abi, dann NEC in Assen
Philipp Freitag
Bereits in den vergangenen Wochen musste sich Philipp Freitag voll auf seine Abiturklausuren konzentrieren. Die Arbeiten in Geschichte und Politik sind bereits absolviert, doch die Englischklausur Ende April wird einen Spagat zwischen Schule und Rennstrecke erfordern: Vor der Schule wird sein Vater ihn mit laufendem Motor erwarten, damit direkt im Anschluss der Express-Transfer zum 300 km entfernten TT Circuit im niederländischen Assen erfolgen kann, so dass er möglichst noch rechtzeitig zum Qualifikationstraining eintreffen wird.
Im Rahmenprogramm der Superbike Weltmeisterschaft findet dort die erste Rennveranstaltung der zweiten Saison des ADAC Moto3 Northern Europe Cups (NEC) statt, in die sich insgesamt 29 Piloten aus neun Nationen eingeschrieben haben. Freitag gehört zu den 21 Piloten, die in der Standard-Klasse mit einem einheitlichen 48 PS starken Honda NSF250R Production Racer antreten.
Der Norddeutsche trifft dort auf harte Konkurrenz, unter anderem auf ein starkes Aufgebot des Kiefer Racing Team. Dennoch möchte er um den Gesamtsieg kämpfen, der gleichzeitig den deutschen Meistertitel beinhaltet. Letztes Jahr schaffte er es trotz zweier sturzbedingter Ausfälle und einem technischen Problem auf den dritten Gesamtrang.
«Ich konnte mich dieses Mal nicht optimal vorbereiten», erklärt Freitag, «meine diesjährigen Tests fanden bei Kälte und Regen auf deutschen Strecken statt. Ich werde mich daher mehr auf meine 15 Jahre Motorradsporterfahrung und meine Fitness verlassen.» Das sportliche Ziel jenseits des NEC ist die Moto3 WM, für die der Abiturient mit nur 1,64 m Größe und 50 kg Gewicht auch sehr gute körperliche Voraussetzungen mitbringt. Nicht zuletzt kann er im Team F. Koch Rennsport auf die Unterstützung seines erfahrenen Teamchefs Frank Koch (45) bauen. Sein Vorgänger im Team, der Finne Patrik Pulkkinnen, ist bereits in der Weltmeisterschaft angekommen und startet für das deutsche Peugeot Moto3 Werksteam.