Air Race: Ein Propeller für alle
Hannes Arch: Auch sein Team muss Propeller von Hartzell verwenden
In der bisherigen Geschichte des Red Bull Air Race war es die Entscheidung des Teams, welcher Propellerhersteller zum Zug kommt. Das war einmal. 2014 werden alle Flugzeuge mit der gleichen Art von Propeller ausgestattet. Alles deutet hin auf einen «Weniger Maschine, mehr Mann»-Wettkampf.
Dem Terminus Motorsport wird im Red Bull Air Race eine neue Bedeutung zugeschrieben. Der Sicherheit zuliebe. Der Modifikationsfirlefanz, der in den Jahren vor der Pause (sie erstrecke sich über die drei Jahre 2011 bis 2013) betrieben wurde, ist nicht mehr. Nach der Entscheidung, Einheitsmotoren (Lycoming Thunderbolt AEIO-540-EXP ohne Tuning-Erlaubnis) an den Start gehen zu lassen, wird auch der Propeller geklont. Hartzell, seit mehr 100 Jahren treibende Kraft in der Luftfahrt, stattet die Air Race-Flotte mit dem so genannten drei-blättrigen 7690 Structural Composite Propeller aus.
Der neue Propeller auch «The Claw» (deutsch: die Klaue) genannt, zeichnet sich vor allem durch seine niedrigen gyroskopischen Kräfte und durchaus erwähnenswerte Beschleunigungskraft aus.
«Die Tragflächen und Propellersysteme sind so entworfen worden, dass man die Flugzeugleistung noch weiter pushen kann und das die Piloten noch viel mehr aus ihren Maschinen herausholen können», sagt Sam Gascho, ein Sprecher von Hartzell. «Das ist auch der Grund, warum viele Teams schon in der Saison 2010 auf die 'Klaue' gewechselt haben. Seitdem haben wir genaue Tests zu den Propellervibrationen und Belastungen durchgeführt, um herauszufinden, wie groß die Belastungen sind, die die Propeller während des Betriebs aushalten müssen. Diese Lastwerte haben wir dann mit der schon errechneten Ermüdung des Blattes beziehungsweise des Luftschraubenblattes verglichen, die wir im Zuge des FAA (Anm.: Federal Aviation Administration) Zertifikationstests ermittelt haben.»