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Ascot: Bonhomme gewinnt, Hannes Arch im Pech

Von Kay Hettich
Der Brite Paul Bonhomme gewann sein Heimrennen in Ascot

Der Brite Paul Bonhomme gewann sein Heimrennen in Ascot

Gleich zweimal verweigerte der Motor seiner Edge 540 V3 Hannes Arch beim Red Bull Air Race im britischen Ascot seinen Dienst. Der Weg war frei für einen weiteren Sieg von Paul Bonhomme.

Eine Nervenschlacht am Limit – anders lässt sich das fünfte Rennwochenende der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2015 in Ascot aus Sicht des österreichischen Piloten Hannes Arch nicht beschreiben.

Nach dem Qualifying, das Arch vom streikenden Motor seiner Edge 540 V3 komplett vermiest wurde, hätte seine Aufgabe für das Rennen an der königlichen Pferderennbahn vor den Toren Londons herausfordernder nicht sein können. In der 'Round of 14' musste er gleich gegen seinen Rivalen Nr. 1 – Paul Bonhomme – antreten und hängte den Briten mit der Bestzeit der ersten K.o.-Runde und – wie sich später herausstellte – gleichzeitig mit der Tagesbestzeit (1.06,178 min) eiskalt um fast ganze acht Zehntel Sekunden ab.

Wie hochkarätig dieses Duell war, zeigte der Lokalmatador als schnellster Verlierer und zog ebenfalls in die 'Runde der besten 8' ein. «Es ist schade, dass einer von uns zwei ausscheiden muss. Eigentlich sollten im Finale die schnellsten Piloten fliegen. Wir haben mit diesem Rennformat keine große Freude», stellte Hannes Arch vor der 'Round of 8', in der er wieder gegen Bonhomme hätte fliegen müssen, klar.

Unfassbares Pech für Hannes Arch

Bevor das nächste Top-Duell Arch-Bonhomme über die Bühne hätte gehen sollen, legte sich Nigel Lamb bei seinem Heimrennen gegen Matt Hall (AUS) mächtig ins Zeug. Der Australier aber blieb cool und katapultierte sich mit einer Spitzenzeit in das Finale.

Unmittelbar danach fand Paul Bonhomme eine ausgezeichnete Linie und gab eine gute Zeit vor. Unfassbares Pech und eine riesengroße Enttäuschung für Hannes Arch folgte promt: Wie schon im Qualifying am Tag zuvor sprang der Motor nicht an. Der 47-jährige Steirer musste kampflos zusehen, wie Bonhomme ins Finale rutschte, um erneut bei seinem Heimrennen zu triumphieren.

«Ich muss mich bei meinem Team bedanken ohne dass das alles nicht möglich wäre», jubelte Bonhomme. «Wir haben vor der Saison viel gearbeitet, das zahlt sich jetzt aus. Das Team macht die ganze Arbeit, ich bin nur der Pilot, steuere nur das Flugzeug in die richtige Richtung. Ich habe das Publikum genossen und keinen Druck gespürt. Ich habe mich auf mich konzentriert, habe mich nicht ablenken lassen. Ablenkungen kann man an einem Rennwochenende wirklich nicht gebrauchen.»

Der Brite baut damit seine Führung in der WM-Gesamtwertung aus, Matt Hall setzt sich als Ascot-Zweiter auch an die zweite Stelle in der Weltmeisterschaft und Hannes Arch fällt auf Rang 3 zurück. «Ich weiß nicht, woran es liegt. Ich bin nur der Pilot und wir müssen das im Team besprechen. Es muss ein gröberes Problem sein. Es ist frustrierend, wenn man weiß, man ist gut drauf, bekommt aber nicht die Chance, mitzukämpfen. Denn dafür bin ich hier – um zu kämpfen. Ich hätte Paul gerne geschlagen», sagte Hannes Arch bitter enttäuscht.

Matthias Dolderer landete in Ascot auf dem zehnten Rang. ?Auch der 44-Jährige aus Tannheim/Baden Württemberg klagte über sein Material. «Es muss an der Leistung vom Motor gelegen haben. Die Linien waren fast die gleichen wie gestern im Qualifying. Wahrscheinlich war es eine falsche Gemischeinstellung. Das Mischverhältnis wird manuell im Cockpit eingestellt. Ich habe es eigentlich genauso wie gestern gemacht, deshalb ist es ein bisschen unerklärlich. Wir werden dran arbeiten und vielleicht ein elektronisches Gerät entwickeln, das das machen kann», grübelte der Deutsche. «Es bringt jetzt aber nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich muss das Rennen abhaken, nach vorne gucken und analysieren wo genau das Problem war. Ich freue mich auf Spielberg. Es ist eine sensationelle Location und die Familie und viele Freunde werden kommen.»

Ergebnis Rennen Ascot 2015 ?'Finale der besten 4?'
1. Paul Bonhomme (GBR)                  01:06,416
2. Matt Hall (AUS)                               01:09,024
3. Yoshihide Muroya (JPN)                 01:09,426
4. Nicolas Ivanoff (FRA)                      01:10,804  

WM-Gesamtwertung 2015 (nach 5 von 8 Rennen)
1. Paul Bonhomme (GBR, 46 Punkte)
2. Matt Hall (AUS, 38)
3. Hannes Arch (AUT, 30)
4. Martin Sonka (CZE, 18)
5. Nigel Lamb (GBR, 17)
6. Pete McLeod (CAN, 14)
7. Matthias Dolderer (GER, 12)
8. Yoshihide Muroya (JPN, 11)
9. Nicolas Ivanoff (FRA, 11)
10. Michael Goulian (USA, 8)
11. Peter Besenyei (HUN, 8)
12. Kirby Chambliss (USA, 2)
13. Juan Velarde (ESP)
14. Francois Le Vot (FRA)

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