German TT Schleiz: Die Zeitreise mit den SuperclassiX
Allein in der Kategorie TT F1 wollten neun SuperclassiX-Racer um Pokale und Punkte ringen. Umso dünner war das Handtuch, das zwischen Ralf Punzet (Kawasaki ZX7RR) und Martin Huber (Honda RC30) gepasst hätte. Die beiden wechselten sich an der Spitze ab, doch Punzet stürzte und gewann damit um eine halbe Sekunde, da die letzte Zieldurchfahrt gewertet wurde.
Nur zusehen konnten dahinter Rolf Kaben auf der Aprilia RSV Mille, Boris Deissler (Ducati 996) und Tino Daume (Aprilia Tuono), die die folgenden Plätze belegten. Kaben und Punzet fehlten in Lauf 2, und somit hiess es «Bahn frei» für Martin Huber du seine RC30, der im Ziel eine Minute Vorsprung hatte vor Ducatista Boris Deissler, der dennoch als heimlicher Gewinner heimfuhr.
Deissler holte wichtige Meisterschaftspunkte und liegt nun auf P2 hinter dem an diesem Wochenende fehlenden Favoriten Thomas Meier. Stefan Krüger holte mit einem dritten und einem sechsten Platz das beste Suzuki-Ergebnis mit seiner GSX-R 750 SRAD.
Nicht viel langsamer als die Schnellsten der F1 umrundeten die Fahrer der T Open den Schleizer Dreieckskurs. Die beiden Honda-Wellbrock-Piloten Wolfgang Harbusch und Heinz Cordes (beide CBR 900) lieferten sich in Lauf 1 ein erbittertes Duell, doch am Ende gewann Harbusch um 0,2 Sekunden vor Cordes, und so hieß auch das Ergebnis im zweiten Lauf. Herrmann Keller, der die Tabelle der Klasse anführt, hielt sich besonnen heraus und kassierte mit seiner ZXR 980 zweimal sichere Punkte für Platz 3 vor R1-Reiter Bernd Lochte.
In der TT F2 schlug die Stunde der Revanche für die Ducati-Fraktion: Peter Westermajer ließ den Konkurrenten mit seiner 748 keine Chance und fuhr einen Doppelsieg ein vor dem dänischen Titelverteidiger Johnny Wagner Rasmussen und Lokalmatador Jens Kindermann, der sich nach seinem Sturz in Lauf 1am Sonntag zu Lauf 2 jedoch wieder topfit präsentierte.
In voller Markenvielfalt traten die Piloten der 18-zölligen classicSAM (bis Baujahr 1984) an. Kawasaki-Z650-Fahrer Niels Paulsen ließ jedoch nichts anbrennen und siegte in Lauf 1 knapp, am Sonntag dafür umso entspannter vor Thomas Tippelt auf seiner raren VH-Suzuki GSX 750 (in Deutschland gebauter Alu-Gitterrohrrahmen).
Die Verfolgerrolle lag fest in Honda-Hand. Rene Frey pilotierte am Samstag seine Honda VF 500 FII auf Rang 3. Am Sonntag war René Schmid schon deutlich besser aufgelegt und kam zwar fast an Tippelt heran, aber nicht vorbei, womit das Titelduell zwischen Tippelt und Schmid Ende September in Oschersleben in die letzte Runde geht.
Ein sportliches Highlight anderer Art gab es abseits der Piste: Nachdem Reinhard Peters in Lauf 1 das Aus seiner Kawasaki GPz 750 beklagen musste, borgte ihm Konkurrent Thomas Tippelt seine Suzuki Katana.
Mal abgesehen davon, dass man so ein Schmuckstück ja auch nicht alle Tage geliehen bekommt, konnte sich Peters auch über die Punkte für den fünften Platz freuen. Wozu die gut sind, wird man zum großen Saisonfinale beim BIKEtoberfest vom 29. September bis 2. Oktober 2017 in Oschersleben sehen.
Man weiß ja nie.....