Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Uns blieb nichts erspart

Kolumne von Sabine Holbrook
Beim zweiten Meisterschaftslauf der FIM Europe Alpe Adria Championship auf dem Pannonoaring erlebte ich die Höhen und Tiefen des Motorsports.

Nach einem fantastischen Trainingstag am Donnerstag verfügte ich über eine saubere Linie und eine gute Basis, um mich persönlich zu steigern. Daher freute ich mich schon riesig auf die offiziellen Trainings am Freitag.

Doch es kam einmal mehr wieder alles anders als gedacht. Bereits in der erste Runde fehlte mir Leistung und das Motorrad stellte ab - Diagnose: Motorschaden! Den ganzen Freitag haben wir Motoren ein- und ausgebaut: Der kaputte Motor und der Motor des Ersatzmotorrads wurden entfernt und wir bauten den funktionierenden wieder ins Rennmotorrad ein.

Für mich waren daher auch keine Trainings und kein Qualifying möglich. Samstag machten wir einen kurzen Roll-out. Zu unserer großen Erleichterung passte alles.

Im Qualifying fuhr ich dann auch noch eine sensationelle Zeit von 2:04.410, was mich auf Platz neun und in die dritte Startreihe für das Rennen brachte. Ich war überglücklich und freute mich extrem auf das Rennen und die Möglichkeit, im Mittelfeld mitkämpfen zu können.

Nach einem guten Start sortierten wir uns im Feld und ich konnte noch eine Position gutmachen. Ich machte Meter auf die Dreiergruppe vor mir und wollte aus Kurve fünf heraus beschleunigen, doch fehlte die Leistung. Es fühlte sich an als wäre ich aus Versehen im fünften Gang stecken geblieben. Ich schaltete runter, doch es stellte sich keine Verbesserung ein.

Ich versuchte noch weitere Runden zu fahren, doch ein Rennen nur im «fünften» Gang zu fahren, funktioniert auf diesem hohen Niveau nicht. Der letzte ausschlaggebende Faktor, der mich veranlasste, rauszufahren und das Rennen aufzugeben, war, dass mein Motor überhitzte. Traurig und enttäuscht versuchten wir gemeinsam das Problem zu definieren und für das Rennen am Sonntag zu beheben.

Mit Hilfe und aufgrund der Erfahrung eines andern Teams konnte ein Problem an der Benzinpumpe eruiert und behoben werden. Leider war dann nur noch ein kurzes Warm-up vor dem Rennen möglich und so blieb uns allein die Hoffnung, dass nun alle technischen Probleme beseitig waren.

Der Start gelang mir gut und ich konnte meinen neunten Platz nach wenigen Runden wieder zurück erkämpfen und sogar noch einen weiteren Gegner ausbremsen. Damit lag ich auf dem achten Platz. Zum nächsten Fahrer bestand dann allerdings eine riesen Lücke. Nach drei Runden konzentrierter Aufholjagd war ich dicht am Gegner dran, allerdings blieb mir keine Zeit mehr, da wir uns mittlerweile in der letzten Runde befanden.

Ich wusste, dass ich die letzten sehr schnellen drei Kurven sehr gut fahre und beschloss, mit sehr viel Schwung das Überholmanöver zu versuchen. Dabei geriet ich etwas zu weit auf die sehr hohen Innencurbs und mein Vorderrad verlor die Haftung.

Freud, Leid, Sieg, Niederlage, technische Defekte – das alles gehört zum Rennsport dazu und leider blieb uns an diesem Wochenende nichts davon erspart. Mir und dem Motorrad ist nichts passiert. Den kaputten Motor haben wir schon bei unserem Tuner abgeliefert, allerdings wird dieser bis zu unserem nächsten Meisterschaftslauf vom 13. bis 15. Juni nicht fertig werden und ich werde auch diese Rennen mit dem Ersatzmotor bestreiten müssen.

Also dann…Auf ein Neues in Grobnik!
Eure Sabine - s3r

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