Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Im Kampfmodus auf dem Pannonia-Ring

Kolumne von Sabine Holbrook
Ein Starterfeld von über 45 Superbike-Piloten - Ein Traum, aber auch eine der grössten Herausforderungen für jeden Rennfahrer. Kein Punkt und kein Platz wird verschenkt!

Immer noch gezeichnet von meiner schweren Grippe, reisten wir möglichst stressfrei bereits am Vortag zum zweiten Meisterschafts-Lauf der FIM European Alpe Adria Road Racing Championship am Pannonia-Ring in Ungarn an. Ich hatte schon länger einen Wunsch, den ich mir schließlich am Donnerstag vor dem offiziellen Beginn des Meisterschaftslaufs erfüllte: Einen Trainingstag mit Roland Resch.

Ich wollte herausfinden, wie ich mich auf dem neuen Motorrad steigern kann, welche, Linie hier am optimalsten gefahren wird, schlicht und einfach: Wie wir für die Zukunft weiterkommen. Genau das hat der Tag mit ihm, nebst ganz viel Spaß, auch gebracht: Fahrerisch eine riesen Steigerung, viel Selbstvertrauen und eine top Linie fürs Wochenende. Danke Roland!

Doch so ein Rennwochenende ist kein «Ponyhof». Am Freitag im freien Training musste ich mich mit 47 andern SBK-Fahrern messen. Die Linie stimmte, der Fahrstil passte und so arbeiteten wir stetig und konzentriert an der Abstimmung am Bike und konnten uns bis zum Abend pro Session um jeweils eine Sekunde steigern.

Doch das reichte bei weitem noch nicht. Samstag waren wir wieder mit einem taffen Zeitplan konfrontiert: Ein Training, Qualifying, Rennen, da blieb nicht mehr viel Zeit, um endlich die passenden Einstellungen zu finden.

Im Qualifying gab ich alles und konnte mich gegenüber meinen Trainingszeiten um weitere drei Sekunden steigern. Doch der Kampf war immer noch zu groß, um ihn über 14 Runden durchzuziehen, das war mir klar. Egal wie, jetzt zählte erst einmal das Ergebnis: Qualifying unter 43 Startern bestanden!

Am Abend stand unser erstes Rennen an. Es war heiß, was mir persönlich allerdings liegt, die Distanz von 14 Runden beunruhigte mich etwas. Doch es blieb keine Zeit mehr, volle Konzentration war gefragt. Der Start gelang mir gut und ich konnte einige Fahrer hinter mir lassen. Zirka sieben Runden lang hatte ich schöne Fights mit meinen Gegnern, doch über die Distanz konnte ich das Tempo nicht halten und musste sie irgendwann ziehen lassen.

Im Anschluss ans Rennen hatten wir ein erneutes ausführliches Briefing und ich berichtete von meinen Schwierigkeiten. Wir beschlossen daraufhin noch am Abend, für das Qualifying am nächsten Tag eine Veränderung an der Abstimmung vorzunehmen.

Unser zweites Qualifying wurde nach kurzer Zeit aufgrund eines schweren Unfalls abgebrochen. Dadurch verzögerte sich das Programm um zwei Stunden. Was machen? Wir entschieden uns für all in. Denn wer weiß, was wieder passiert und wie viel Zeit noch bleibt bei so vielen Fahrern, die auch alle eine Spitzenzeit anstreben und im Kampfmodus unterwegs sind.

Rausfahren und direkt abdrücken war das erklärte Ziel. Aufgrund der Änderungen, die wir vorgenommen hatten, wussten wir noch nicht, ob der Plan aufgeht. Doch er ging auf! Ich konnte nochmals gute zwei Sekunden rausholen, obwohl ich keine freie Runde hatte. Ich fuhr nochmals in die Boxengasse, um noch weitere Anpassungen in diese Richtung vorzunehmen.

Und endlich fühlte ich mich als Chef des Bikes: Ich befahl, wo es lang geht! Leider war es schon wieder rot und das Qualifying war auch schon beendet. Egal, ein gesicherter guter Startplatz und das Wissen, dass ich mit diesen Einstellungen im Rennen angreifen und mitfahren kann.

Ein wirklich sensationeller Start verhalf mir dann zu einem Platz im Mittelfeld und ich fühlte mich fantastisch! Ich war endlich da, wo ich hingehörte und konnte mitspielen! Leider wollte ich ein wenig zu viel und kam im Fight etwas zu weit nach innen, so dass mir das Vorderrad auf dem Curb weggerutschte. Dazu ist zu sagen, dass am Pannonia-Ring einige Curbs mit einem Plastik Lack versehen sind und man diese nicht überfahren sollte.

Schade, aber es hatte sich einfach großartig angefühlt, endlich wieder dabei zu sein und auch austeilen zu können. Wir werden versuchen, das doch schwer beschädigte Bike zu reparieren. Falls uns das bis nächste Woche gelingt, würde ich sehr gerne am Schweizer Meisterschaftslauf in Magny Cours teilnehmen. Ansonsten findet unser nächster Meisterschaftslauf vom 19.6. bis 21.6. 2015 in Grobnik (Kroatien) statt.

Ich danke euch für Euer Vertrauen und eure Unterstützung! PS: Wer noch freie Zeit und Lust hat, kann gerne jeden Abend zu uns zum Schrauben kommen...Help needed!

Eure Sabine – s3r – www.sabine3racing.ch

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