Marcel Dachs: «Es gibt kaum noch Rennen»
Marcel Dachs beim Training in Herxheim
Marcel Dachs beendete die Langbahn-DM 2012 auf dem siebten Platz – so gut war der 25-Jährige noch nie. Entsprechend hat er sich für die Welt- und Europameisterschaft 2013 qualifiziert.
Wegen des langen Winters hatte der Schwabe kaum Vorbereitungszeit, konnte nur drei Tage auf dem Motorrad trainieren. «Beim ersten Mal rausfahren war ich noch etwas verspannt, ab dem zweiten Mal war ich locker», bemerkte Dachs. «Es geht immer noch links herum. Aber die Pause seit letztem September war lang.»
Wie viel seine Vorbereitung wert ist, erfährt er am morgigen 1. Mai beim traditionellen Sandbahnrennen im Dingolfing. Dort trifft sich erstmals in diesem Jahr die versammelte Weltelite auf der Sandbahn. «Realistisch ist ein Platz im Mittelfeld», schätzt Dachs sein Potenzial ein. «Wichtig ist, dass ich gute Starts hinbekomme.»
Dachs: «Das Finale erreichen wäre super»
Die Starts waren bislang seine Achillesferse. Dachs hofft, dass ihm das bei seiner WM-Qualifikation auf der 1000-Meter-Bahn im tschechischen Marienbad nicht zum Verhängnis wird: «Vom Fahren her ist die Bahn gut für mich, von den Starts nicht. Wenn du nach dem Start hinten bist, ist überholen sehr schwer.»
Er muss dieses Rennen in den Top-6 beenden, um sich dann im Herbst in Mühldorf im GP-Challenge für den Grand Prix 2014 qualifizieren zu können. «Wenn ich es bis in den Challenge schaffe, werte ich das als Erfolg.»
In der EM sind seine Ziele höher gesteckt, dort will er im Halbfinale in Südfrankreich um den Finaleinzug in Bielefeld kämpfen. «Dafür muss ich in die Top-9 fahren», erklärt der gelernte Zweiradmechaniker. «Es einmal ins Finale zu schaffen, wäre super. Auf der Bahn in Artigues de Lussac war ich schon dreimal. Letztes Jahr war ein Totalausfall, ich kam mit viel Schrott heim: Das Wohnmobil ging kaputt, bei zwei Stürzen zerstörte ich zwei Motorräder.»
Keine Rennen zu Hause
Die heimischen Bahnsport-Fans in Oberschwaben werden Dachs dieses Jahr kaum zu Gesicht bekommen. Das Grasbahnrennen in Wolfegg gibt es nicht mehr, Memmingen fährt nur alle zwei Jahre. Am nächstgelegenen sind die Rennen in Herxheim und Haunstetten, wo am 29. September erstmals die Deutsche Meisterschaft ausgetragen wird. «Das Rennen dort ist fast ein Heimspiel für mich», unterstreicht der Fahrer mit der Nummer 33, die auch Marco Melandri in der Superbike-WM verwendet. «Dort fuhr ich 2003 mein erstes Rennen auf einer 500er, seither aber nie mehr mit dem Langbahn-Motorrad. Mein Ziel wird sein, die DM wieder in den Top-9 zu beenden, zudem will ich mich bei internationalen Rennen gut präsentieren. Mehr als 15 Rennen werden es dieses Jahr aber kaum werden.»