Schuldzuweisungen zwecklos: Althea BMW sucht Lösungen
Ducati, Kawasaki, Honda, Yamaha und MV Agusta lagen in dieser Reihenfolge in Jerez vor BMW – nur Aprilia blieb hinter den Bayern. Dabei fuhr Jordi Torres in beiden Rennen auf Platz 8 – die Leistungsdichte hinter den tonangebenden Kawasaki und Ducati ist dieses Jahr ausgesprochen hoch.
Es waren nicht nur die achten Plätze von Torres, die Motorsport-Direktor Berthold Hauser ins Grübeln brachten. Mit 26,1 und 19,2 sec Rückstand über die Renndistanz verlor Torres als bester BMW-Pilot durchschnittlich zirka 1 sec pro Runde auf Doppelsieger Chaz Davies (Ducati).
Seine Markenkollegen Markus Reiterberger und Joshua Brookes landeten noch weiter hinten. Alle Fahrer klagen über mangelndes Gefühl für das Vorderrad.
«Das Fahrzeug ist in Jerez nicht so zu fahren, wie es die Piloten bräuchten», weiß Hauser. «Wir schauen, dass wir das beim Test heute herausfinden, wir haben verschiedene Varianten dabei. Mit dem Ergebnis am Wochenende sind wir definitiv nicht zufrieden, daran müssen wir gemeinsam mit dem Althea-Team arbeiten. Es bringt nichts, jetzt gegenseitig mit dem Finger aufeinander zu zeigen – das Team macht das Chassis und wir den Motor. Wir müssen auf Grund der Erkenntnisse des ingenieurmäßigen Vorgehens gemeinsam die Ursachen herausfinden – und das ist nicht einfach.»
Der Bayer weiter: «Das Bike kann deutlich mehr, wir haben in dieser Kategorie und der jungen Zusammenarbeit mit Althea und Milwaukee den Knoten noch nicht aufmachen können. Das Thema ist sehr komplex.»
Eines hat Althea-Chef Genesio Bevilacqua inzwischen erkannt: Wenn er mit seinem Team zu Kawasaki, Ducati und Honda aufholen will, dann müssen Torres und Reiterberger deutlich mehr testen. Die Weichen für umfangreiche Wintertests werden bereits gestellt, auch über personelle Umstrukturierungen im Team wird nachgedacht.