Exklusiv: WM-Comeback von Leon Haslam für Pedercini
Leon Haslam kehrt in die Weltmeisterschaft zurück
Pedercini Kawasaki nahm für 2016 neben dem Katari Saeed Al Sulaiti den Franzosen Sylvain Barrier unter Vertrag. Der zweifache Superstock-1000-Champion fuhr die Rennen auf Phillip Island und in Buriram, beim Europa-Auftakt in Aragón brach er sich mehrfach die rechte Mittelhand.
Aus seinem späteren Comeback mit dem Kawasaki-Team wurde nichts, weil sich Barrier laut Teamchef Lucio Pedercini weigerte, die ausgemachte Mitgift zu bezahlen.
Pedercini brachte daraufhin verschiedene Ersatzfahrer an den Start, alleine sechsmal Anthony West. Der Australier fuhr in zwölf WM-Läufen elfmal in die Punkte, sechsmal in die Top-10, im Regen von Sepang glänzte er als Fünfter.
West und sein Manager Laurens Klein-Koerkamp verhandeln seit Wochen mit Pedercini über einen fixen Startplatz für 2017.
Nun bekommt der 35-Jährige prominente Konkurrenz. Wie SPEEDWEEK.com erfuhr, wird in Katar Leon Haslam für Pedercini Kawasaki fahren. Der Engländer wurde 2010 auf Suzuki Superbike-Vizeweltmeister, eroberte in 209 Rennen 38 Podestplätze, darunter fünf Siege. Obwohl Haslam 2015 auf Aprilia das letzte Rennen in Katar gewann und WM-Vierter wurde, fand er für die laufende Saison keinen WM-Platz und wanderte in die Britische Meisterschaft ab. Diese beendete er hinter Shane Byrne (Ducati) als Zweiter.
Die Kosten für Haslams Einsatz in Katar teilen sich ein Sponsor, der Werbefläche auf der Pedercini-Kawasaki bekommt, und das Team. Weil sich Haslams BSB-Team JG Speedfit Kawasaki zurückzieht, kommt der Gasteinsatz in der WM für den 33-Jährigen gerade recht.
Pedercini hat eines der letzten verfügbaren Topmotorräder für die Superbike-WM 2017, keine andere ZX-10R ist so nahe an den Werksmaschinen von Jonathan Rea und Tom Sykes dran.
Problematisch für Pedercini: Das Team hat schon an den Gehaltsforderungen von Anthony West zu knabbern – und Haslam spielt in einer höheren Liga.