Tom Sykes (Kawasaki): «Wie ein Tritt in die Eier»
Tom Sykes steht größeren Problemen gegenüber
Auf dem Papier läuft es für Tom Sykes eigentlich wie immer: Hinter seinem Kawasaki-Teamkollegen Jonathan Rea reihte sich der Superbike-Weltmeister von 2013 am zweiten Tag des Jerez-Tests auf der zweiten Position ein, sein Rückstand von einer vollen Sekunde jedoch bedenklich.
SPEEDWEEK.com traf sich am Dienstagabend mit Sykes, um die Testtag Revue passieren zu lassen. Der Kawasaki-Pilot machte aus seinem Herzen keine Mördergrube.
Tom, wie lief dein erster Testtag in Jerez?
Wenn man auf die reine Performance schaut, war das am Dienstag nicht so toll. Wir haben aber das Wetter genutzt, um einige Funktionstests durchzuführen. Wenn am Mittwoch die Sonne lacht, müssen wir dann die Zeit nicht mehr damit verschwenden. Aus meiner Sicht lief es gut gestern. Generell habe ich auch ein Gefühl zum Bike mit den Veränderungen bekommen.
Wie sehr trifft dich die Reglementierung bei der Batterie, die nun eine Lichtmaschine erforderlich macht?
Das betrifft nur den Fahrstil. Ich bevorzuge eher den echten Racing-Style – ich bremse hart in die Kurven und beschleunige noch härter wieder heraus. Durch die ganzen Änderungen muss ich meinen Fahrstil stark anpassen, damit habe ich bereits in Aragón begonnen. Ich spüre, dass uns dort kleine Fortschritte gelungen sind. Hier arbeite ich weiter daran.
Eines ist aber klar: Ständig ändern sie die Regeln, wollen die Serie aber auch günstiger machen. Wenn dann jedes Jahr neue Regeln kommen, hat das für mich nichts mit Sparmassnahmen zu tun, weil man nach Alternativen suchen muss. Ich bin von der aktuellen Regeländerung enttäuscht, weil es beeinflusst, wie ich mit dem Bike fahren muss. Ich werde jetzt alles dafür tun, um konkurenzfähig zu sein.
Wie sehr musst du dich wegen der neuen Motorcharakteristik anpassen?
Grundsätzlich ist das ein weiterer Tritt in die Eier, ein Schlag in die Fresse! Es ist eine Enttäuschung und ich bin auch sauer darüber, weil meine Performance dadurch schlechter wird. Davon, wie ich mein Bike früher fahren konnte, bin ich heute meilenweit entfernt. Was soll ich sagen? Ich kann nur weitermachen und versuchen mein Bestes zu geben.
Fährst du bereits mit der 2017er Kawasaki?
Wir sind sehr nahe dran. Wir haben unsere Arbeit und das Testen auf das neue Reglement ausgerichtet. Wir müssen ein paar zusätzliche Dinge tun, die ich nicht möchte, aber wie müssen es tun. Fahrwerk und die meisten Dinge sind sehr ähnlich, der Motor wird aber träger.
Hat sich in deinem Umfeld etwas geändert, gibt es neue Leute in deinem Team?
Alle Jungs im Team sind schon lange dabei. Wir haben nur einen neuen Techniker, Cédric von Showa, der künftig direkt mit mir zusammenarbeiten wird.
Zeiten Superbike-Test Jerez:
Dienstag (22.11.):
1. Jonathan Rea (Kawasaki) 1’40.8 min
2. Tom Sykes (Kawasaki) 1’41.8
3. Lorenzo Savadori (Milwaukee Aprilia) 1’42.3
4. Stefan Bradl (Honda) 1’42.5
5. Jordi Torres (Althea BMW) 1’42.8
6. Eugene Laverty (Milwaukee Aprilia) 1’43.1
7. Markus Reiterberger (Althea BMW) 1’43.5
8. Jérémy Guarnoni (Pedercini Kawasaki STK1000) 1’44.1
9. Marco Faccani (Althea BMW STK1000) 1’44.5
10. Patrick Jacobsen (MV Agusta WSS) 1’45.1
11. Alessandro Zaccone (MV Agusta WSS) 1’45.2
12. Ayrton Badovini (Grillini Kawasaki) 1’55.0 – morgens
13. Ondrej Jezek (Grillini Kawasaki) 1’56.0 – morgens
Montag (21.11.):
1. Eugene Laverty (Milwaukee Aprilia) 1’54.0 min
2. Lorenzo Savadori (Milwaukee Aprilia) 1’54.5
3. Ayrton Badovini (Grillini Kawasaki) 1’55.0
4. Stefan Bradl (Honda) 1’55.7
5. Jordi Torres (Althea BMW) 1’56.1
6. Ondrej Jezek (Grillini Kawasaki) 1’57,0
7. Marco Faccani (Althea BMW STK1000) 1’57.1
8. Andrea Zaccone (MV Agusta WSS) 1’57.8
9. Massimo Roccoli (MV Agusta WSS) 1’57.9
10. Markus Reiterberger (Althea BMW) 1’58.1
11. Jérémy Guarnoni (Pedercini Kawasaki STK1000) 2’02.01