MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Eugene Laverty staunte: «Rea flog an mir vorbei»

Von Ivo Schützbach
Die ersten beiden Testtage in Jerez absolvierte Eugene Laverty mit der in die Jahre gekommenen Aprilia RSV4 – und ist trotzdem voll des Lobes. Am Mittwoch bekommt er Updates für das Chassis und den Motor.

Bei nach wie vor schwierigen Bedingungen ließ sich Eugene Laverty auf dem Circuito de Jerez am zweiten Testtag 1:43,1 min als Bestzeit notieren. Damit verlor der Nordire auf den Schnellsten, Weltmeister Jonathan Rea auf Kawasaki, erstaunliche 2,3 Sekunden.

Schnelle Zeiten waren möglich, wie die 1:40,8 min von Rea beweisen. Zum Vergleich: Die schnellste Rennrunde in Jerez ist 1:41,136 min, gefahren von Rea 2015. Der Pole-Rekord 1:39,190 min mit Qualifyer-Reifen stammt von dessen Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes aus diesem Jahr.

«Es gab überall feuchte Stellen, das Wasser blieb im Asphalt», schilderte Laverty. «Es sah trocken aus, war es aber nicht – das habe ich bei einem Probestart gesehen. Gut ist, dass dieses Motorrad auf feuchten Stellen nicht extrem reagiert, das war dieses Jahr in MotoGP anders. Mich überholte Jonathan Rea einmal, er flog nur so über die feuchten Stellen – also fuhr ich ihm nach. Zu diesem Zeitpunkt fuhr er 5 sec schneller als ich, er war auf einer Mission.»

Der Nordire weiter: «Ich war vorsichtig über die feuchten Flecken und in einigen Kurven, so kommt man auf keine schnelle Rundenzeit. Ich versuchte einige Reifen und war überrascht, wie viel Grip sie in den ersten Runden bieten. Ich fuhr 45 Runden, 40 auf mehr oder weniger trockener Strecke.»

Aprilia will am Mittwoch auf Zeitenjagd gehen, für diesen Tag ist die Wettervorhersage am Besten. «Dann sollten 1:41er-Zeiten möglich sein», meinte Laverty zu SPEEDWEEK.com. «Für Mittwoch stehen auch Versuche mit einem anderen Motor und anderen Chassis-Teilen auf dem Plan, das haben wir uns wegen des Wetters alles aufgehoben.»

«Verglichen mit 2013 hat Aprilia einen großen Schritt nach vorne gemacht», glaubt der Vizeweltmeister von 2013. «Aprilia hat mir das vorab gesagt, Ende der Saison 2014 dominierten Guintoli und Melandri die Meisterschaft. Das Bike ist heute leichter zu fahren und geht auch mit den Reifen besser um. Das hat etwas mit der Elektronik und dem Motorcharakter zu tun. Die Fahrwerksabstimmung ist nicht grob anders als das, was ich 2013 benützt habe. Beeindruckend ist, dass es keinerlei Probleme mit der Traktionskontrolle, dem Runterschalten oder der Motorbremse gab. So ist das, wenn sich Techniker vom Werk um die Elektronik kümmern.»

Zeiten Superbike-Test Jerez:

Dienstag (22.11.):

1. Jonathan Rea (Kawasaki) 1’40.8 min
2. Tom Sykes (Kawasaki) 1’41.8
3. Lorenzo Savadori (Milwaukee Aprilia) 1’42.3
4. Stefan Bradl (Honda) 1’42.5
5. Jordi Torres (Althea BMW) 1’42.8
6. Eugene Laverty (Milwaukee Aprilia) 1’43.1
7. Markus Reiterberger (Althea BMW) 1’43.5
8. Jérémy Guarnoni (Pedercini Kawasaki STK1000) 1’44.1
9. Marco Faccani (Althea BMW STK1000) 1’44.5
10. Patrick Jacobsen (MV Agusta WSS) 1’45.1
11. Alessandro Zaccone (MV Agusta WSS) 1’45.2
12. Ayrton Badovini (Grillini Kawasaki) 1’55.0 – morgens
13. Ondrej Jezek (Grillini Kawasaki) 1’56.0 – morgens

Montag (21.11.):

1. Eugene Laverty (Milwaukee Aprilia) 1’54.0 min
2. Lorenzo Savadori (Milwaukee Aprilia) 1’54.5
3. Ayrton Badovini (Grillini Kawasaki) 1’55.0
4. Stefan Bradl (Honda) 1’55.7
5. Jordi Torres (Althea BMW) 1’56.1
6. Ondrej Jezek (Grillini Kawasaki) 1’57,0
7. Marco Faccani (Althea BMW STK1000) 1’57.1
8. Andrea Zaccone (MV Agusta WSS) 1’57.8
9. Massimo Roccoli (MV Agusta WSS) 1’57.9
10. Markus Reiterberger (Althea BMW) 1’58.1
11. Jérémy Guarnoni (Pedercini Kawasaki STK1000) 2’02.01

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